Warum Verkauf von Auslandsbeteiligungen? (Allgemeines Forum)

RenateMD, Dienstag, 18.12.2018, 12:35 (vor 1950 Tagen) @ Aphex Twin

Vor allem den ersten Punkt kann ich nicht nachvollziehen. Dieser ist nicht unwichtig, da er regelmäßig von verschiedenen Politikern wiederholt wird. Hier soll sich ohne Grund von nachweislich rentablen Teilen des Geschäfts getrennt werden. Für einen einmalige Erlös. Eine konstante Dividende hilft der DB-Mutter viel mehr, als einmalig 4,5 Milliarden die irgendwo versickern werden.

Die Frage bei den Auslandsbeteiligungen ist doch ob sich Synergieeffekte mit dem Inlandsgeschäft ergeben. Wenn dies nicht der Fall ist, könnte die Bahn genauso gut in spanische Elektrizitätswerke (die auch das Potential für eine konstante Dividende haben) investieren.

Genau. Für mich stellt sich die Frage, warum ohne Notwendigkeit bestehende Investments verkauft werden sollen?

Vor allem: die „Konzentration auf das Kerngeschäft“. Mein absolutes Lieblingsargument. Das ist doch Blödsinn. In Hamburg werden doch nicht morgens für 922/923/925/926 Ersatz IC losgeschickt, weil in Südafrika die Lese auf Grund eines Unwetters verzögert ist und man umdisponieren müsste. Der operative Betrieb hat Null nada niente etwas mt Auslandsbeteiligungen zu tun.

Der Schuldenstand hat allerdings etwas mit Auslandsbeteiligungen zu tun. Wenn die Höhe der Schulden Investitionen verhindert, dann wirkt sich dies sehr wohl auf den operativen Betrieb aus. Die Bahn könnte ja auch Schulden aufnehmen und damit Apple-Aktien kaufen, die zahlen auch Dividende.

Verhindert der Schuldenstand Investitionen aktuell? Meines Kenntnissstands nach nicht. Ganz im Gegenteil. Es wurde noch nie so viel investiert wie heute.
Was gäbe das für ein Chaos, wenn man nun noch mehr investieren würde in das Netz? Es sind schon zu viele Baustellen und die Kapazitäten am Markt (Ingenieure und Baukapazitäten) geben es gar nicht her, dass zusätzliches Geld gut investiert wird. Instandhaltung und Personal sind doch eher die Themen. Und wenn die sich nicht Jahr für Jahr durch den Betrieb tragen, dann wäre es dämlich mit einem einmaligen Cashflow durch Verkäufe ein Loch temporär zu stoppen, meinst du nicht?

Und zusätzlich zu finanziellen Aspekten muss der Vorstand (und Personen die dem Vorstand zuarbeiten) auch Zeit und Aufmerksamkeit aufwenden um sich um die Auslandsbeteiligungen zu kümmern. Und da deren Tage auch nur 24 Stunden haben stellt dies eine, wenn auch kleine, Ablenkung dar.

Da der Vorstand eine so super Performance hingelegt hat echt sehr schade. Meiner Kenntnis nach sind die Themen voneinander getrennt. Fernverkehr und Netz z.B. Personal auch. Cargo nicht, aber im Ausland läuft es ja (es wird Geld verdient).


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum