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Blaschke, Donnerstag, 06.12.2018, 04:50 (vor 1930 Tagen) @ moonglum

Hallo.

Der Artikel enthält nichts, was wir Bahnfans nicht auch schon wüßten.

Es fahren zuviele Leute mit für die derzeitige Kapazität. Bedingt sei das durch den Fernbus! Durch die dadurch gesunkenen Preise bei der Bahn erhöhte sich zwar kaum der Umsatz, aber die Fahrgastzahlen stiegen. Und die kann das über Jahre zusammengesparte System nicht bewältigen.

Es wird auf das Problem der Widersprüchlichkeit der Politik verwiesen. In Sonntagsreden solle die Schiene gefördert werden, im Alltag nehme man sie nicht ernst und bei Problemen tauche die Politik ab.

Ausgiebig wird an kleinen Beispielen berichtet, dass es überall mangelt. An Werkstattzeiten und -personal z.B., an Gleisen und an Motivation.

Auch wird mehrfach betont, dass selbst, wenn sofort konsequent umgesteuert würde, es noch Jahre dauert werde bis zu einem geordneten Betrieb. Ja, wenn konsequent umgesteuert würde. Experten hätten zur Sanierung eine Summe von ca 80 Milliarden Euro ermittelt. Gedeckt seien 20 - eine Lücke von 75%. Kann also nichts werden in nächster Zeit. Zumal Haushälter in Kalenderjahren denken und nicht strategisch langfristig.

Hinzu komme ein strategischer Fehler: die Wartung der ICE übernehme die DB selbst.

"Die Züge kommen [in Deutschland] nicht immer da an, wo sie ursprünglich hinsollten, und mit derlei Unwägbarkeiten jongliert die Bahn dann lieber selbst."


Es wird erwähnt, dass in Spanien beim AVE und in Großbritannien und Rußland die Fa. Siemens für die Wartung vertraglich verantwortlich ist und ihr bei Ausfällen hohe Vertragsstrafen drohten. Mit der Folge, dass Siemens in allen 3 Ländern eine 99%ige Verfügbarkeit schaffe.


Kritisch wird auch der Einfluß der Politik im Aufsichtsrat gesehen. 2 Manager hätten sich grad verabschiedet (Großmann, Frenzel), die zwar nicht durch Eifer glänzten, aber wenigstens was von Wirtschaft verstünden im Vergleich zu den nachgedrückten Politikern (Müller, Rehberg), die von der Schiene gar keine Ahnung haben und wo man sich, wie auch bei anderen Mitgliedern, frage, worin die Motivation für den Job bestehe - gehe es um die Bahn oder die Partei?!?


Kurzum: alles nicht sehr erbaulich und eine Ende der derzeitigen Zustände ist nicht in Sicht!

Und zum Schluß dann auch noch das:

"Politischer Wille und Geld sind das eine, logisches Denken ist das andere. In diesen Tagen trinken Besucher des Bordrestaurants aus neuen Kaffeetassen. Und weil es praktischer ist, wurde auf die Untertasse verzichtet. Die tröpfelnden Kaffeelöffel landen nun gleich auf den schneeweißen Tischdecken. Diese Sauerei beschert dem Personal viel Arbeit, weil die Tische frisch eingedeckt werden müssen. 'Aber uns fragt ja keiner', schimpft eine Zugbegleiterin. (...)"


Schöne Grüße von jörg


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