+1 (und etwas zum gesellschaftlichen Problem) (Allgemeines Forum)

FrankenBahn111, Samstag, 03.11.2018, 22:35 (vor 1973 Tagen) @ Mario-ICE
bearbeitet von FrankenBahn111, Samstag, 03.11.2018, 22:36

Wie oft habe ich da jetzt das Wörtchen „ich“ gelesen?

Die heutige Gesellschaft hat tatsächlich einen übermäßigen Ich-Bezug. Nur, was für mich gut ist, ist richtig. Nur, was ich selbst erlebt und gesehen habe, ist wahr. Die Selbstdarstellung in sozialen Medien und auch manche Ausfälle wie Beleidigungen gegen Rettungsdienste oder eben auch Bahnmitarbeiter sind für diese Entwicklung deutliche Symptome.

Der Threadersteller hat hier seine persönliche subjektive Meinung und seine Erfahrungen dargestellt. Dass jemand andere persönliche subjektive Meinungen und Erfahrungen hat, ist in der Gesellschaft selbstverständlich. Zu einem guten gesellschaftlichen Diskurs gehört dann aber, die Meinung des anderen ernst zu nehmen und sich dann sachlich und reflektiert damit auseinander zu setzen - anstatt sie pauschal abzubügeln.

Das, was hier in diesem Forum im Kleinen passiert, geschieht analog (oder eben als Vorbild) auch in der Politik. Eine zunehmende Ideologisierung der eigenen Meinung und grundsätzliche Ablehnung und Diskreditierung anderer. Seien es nun die Grünen in Bayern, die ihre Politik und Ideologie argumentationsresistent für das Allheilmittel halten und alles, was z.B. CSU vorschlägt erstmal pauschal diskreditieren - oder eben die AfD, für die alle Medien pauschal erstmal Lügenpresse sind und die Flüchtlinge an allem Schuld.

Aber weg von der Politik. Es wäre an vielen Stellen in der Gesellschaft schön, wenn wieder ein bisschen mehr Dialog anstatt egozentrierter Monolog, also Reden mit- anstatt übereinander möglich wäre.


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