Neubaustrecke, stillgelegt (45 Bilder). Teil 1 (Reiseberichte)

Sören Heise, Region Hannover, Dienstag, 17.07.2018, 17:07 (vor 2104 Tagen)

Moin.

Bereits mehrfach konnte ich DSO-Nutzer ccar bei seiner Serie „Im Wandel der Zeit” mit aktuellen Aufnahmen aushelfen. Heute drehen wir den Spieß mal um: Christoph steuert die aktuellen Aufnahmen bei, um den Rest kümmer(t)e ich mich. Daneben gibt es viele „Einst”-Bilder ohne passenden Vergleich.


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Am Morgen des 24. Oktober 2016 konnten die rund 12 Mio. Euro teuren Baumaßnahmen zur Verlegung der Elstertalbahn im südlichen Stadtgebiet von Gera mit der Inbetriebnahme des neuerrichteten Verbindungsgleises zwischen den KBS 541 und 555 bei Wolfsgefärth weitgehend abgeschlossen werden. Im Rahmen einer am Abend des 20. Oktober begonnenen Streckensperrung war zuvor am 22. Oktober die Sicherungstechnik der in Bahnhöfe umgewandelten Betriebsstellen Gera-Zwötzen und Wolfsgefärth zugeschaltet worden.
Die Bauarbeiten zur Herstellung einer Gleisverbindung zwischen den bei Wolfsgefärth in geringer Entfernung parallel verlaufenden Strecken hatten im Februar 2016 begonnen. Sie ermöglichten der DB Netz AG die Außerbetriebnahme der Gleislangen der Elstertalbahn zwischen km 1,0 und 5,7 (einschließlich des Haltepunkts Gera Ost und des Bahnhofs Gera-Liebschwitz) sowie den Verzicht auf die grundlegende Erneuerung der sanierungsbedürftigen Brücke über die Weiße Elster bei Liebschwitz.

So schrieben Ralf Böttcher und ich in der DREHSCHEIBE 276 auf den Seiten 58 und 59. Die Bahnstrecke und ihre beiden Zwischenstationen waren am 1. Dezember 1892 in Betrieb genommen worden. Damals hatten die Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen die Elstertalbahn bis zum Sächsischen Bahnhof in Gera verlängert, seit ihrer Eröffnung am 17. Juli 1875 hatte die Strecke in Wolfsgefärth in die preußische Strecke von Saalfeld gemündet. Und genau so ist es seit Oktober 2016 wieder. Nur gibt es den alten Bahnhof Wolfsgefärth nicht mehr. Der neue besteht aus einer Weiche und ein paar Signalen. Dort waren wir nicht, unser Thema sind die beiden mittlerweile stillgelegten Stationen Gera Ost und Gera-Liebschwitz. Ein paar Informationen zu ihnen liefert Wilfried Rettigs Buch „Die Elstertalbahn”, 2006 in Freiburg erschienen.


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Bei Eröffnung hieß der spätere Bahnhof Gera Ost (seit der ersten Hälfte der 1970er nur noch Haltepunkt) noch Zwötzen. Am 1. Mai 1905 erfolgte die Erhebung zum Bahnhof, der damals zur Unterscheidung vom preußischen Bahnhof im Westen Zwötzens schon einen Zusatz, der auf die Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen verwies, trug. 1920 erfolgte die Umenennung in Zwötzen Ost, 1931 in Gera Ost. Einstmals verzeigte sich hier die Strecke, denn der Gera Südbahnhof bestand aus einem Personen- und einem Güterbahnhof.
Auch der Bahnhof Gera-Liebschwitz (anfänglich Liebschwitz, ab 1918 Liebschwitz (Elster), seit 17. Mai 1953 Gera-Liebschwitz) ging zusammen mit der Neubaustrecke in Betrieb. Zunächst hatte er nur zwei Gleise, mit der Zweigleisigkeit der Strecke kam Gleis 3 dazu. Im Frühjahr 1974 wurde der Bahnhof auf Lichtsignale umgestellt, 1998 verschwand Gleis 1. Gera-Liebschwitz war das letzte ortsbediente Stellwerk in der ostthüringischen Stadt.


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Christoph war am 4. Juli 2018 vor Ort, ich am 10. Oktober 2016. Da schien keine Sonne. Er hatte natürlich andere Fotomöglichkeiten als ich, da für mich der Gleisbereich tabu war. Wir folgen der Einfahheit halber meinem Reiseweg: Angekommen im "preußischen" Bahnhof Zwötzen ging es zu Fuß zunächst nach Gera Ost, wo wir beginnen. Mit einem Zwischenhalt an einem Bahnübergang gehen wir dann nach Liebschwitz. Und das wird es auch schon gewesen sein.


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Wer nur die Bilder anschaut, war hier fehl am Platze.


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