weil die Planung schon länger bekannt ist und... (Allgemeines Forum)

ALR997, Mittwoch, 20.06.2018, 21:01 (vor 2108 Tagen) @ agw

Naja. Wo ist denn die PM der DB, die im Detail erklärt, dass sie fast den kompletten Nahverkehr auf der Strecke zerstören wollen, um ein paar Minuten zu sparen, die sie nachher doch wieder an Verspätung zu haben? Dann könnte sich der Bürger ja objektiv ein Bild machen und bräuchte keine versteckten Vorlagen der Verbände.

Zuerst einmal ist ja durch die Unfähigkeit der Politik in Ostwestfalen (warte mal, werden die Aufgabenträger nicht etwa von genau dieser Politik geführt...?) überhaupt erst der Fakt geschaffen worden, dass es auch in den nächsten Jahren und Jahrzehnten wohl keinen nennenswerten Ausbau der Strecke Berlin - Köln mehr geben wird. Die angesprochenen paar Minuten sind also das einzige Werkzeug um die Strecke attraktiver zu gestalten und ich bin mir ziemlich sicher, dass viele Fahrgäste froh sind, wenn man die nächsten 30 Jahre wenigstens 20 Minuten schneller von Köln nach Berlin oder Hannover kommt als heute.

Nebenher geht es hier aber auch nicht darum, dass in NRW der Nahverkehr "zerstört" werden würde, sondern darum, dass einzelne Nahverkehrszüge überholt werden durch offensichtlich schnellere Züge. Das ist ja nun nichts völlig Neues, selbst für Nordrhein-Westfalen nicht.

Das Vorgehen der DB könnte man kritisieren, das der Verbünde nicht.

Man kann beides kritisieren. Man kann der DB vorhalten, dass das Konzept sehr sparsam geplant ist, und dass der Zweistundentakt beim Bummelzug über Wuppertal vielleicht etwas wenig sein könnte (wobei ja nebenher noch 1-2 weitere Züge pro Stunde fahren und dort auch anhalten und Wuppertal und Hagen jetzt auch nicht so richtige Weltstädte sind, ganz abgesehen davon, dass Dortmund und Düsseldorf jeweils in Spuckweite liegen).

Man kann aber auch den Aufgabenträgern vorhalten, dass sie sich bei der Nahverkehrsplanung nicht mit Ruhm bekleckern (siehe z.B. Kapazitäts(-fehl-)planung RE9, Taktausdünnung S8 Ost, Taktausdünnung S-Bahn Rhein-Ruhr) und selbst für die Unpünktlichkeit des RE7 mitverantwortlich sind, weil man nach einer Fahrzeit von 3h20 an einem Ende 20 und am anderen Ende sogar nur 10 Minuten Wendezeit einplant (übrigens ein ähnliches Spielchen läuft auch beim RE4). Stattdessen suggeriert man jetzt, der Fernverkehr sei alleinig für Verspätungen im Nahverkehr verantwortlich.


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