Frühling zwischen Südtirol und Aostatal 2/7 | 54 B (Reiseberichte)

TD, Dienstag, 06.03.2018, 18:15 (vor 2215 Tagen)

Hallo zusammen,

willkommen zum zweiten Teil unserer Frühlingstour zwischen Südtirol und Aostatal. Im ersten Teil waren wir mit den Appenzeller Bahnen nach Wasserauen gefahren, hatten den Seealpsee besucht und hatten einen Abstecher zum Wälderbähnle in Vorarlberg unternommen. Heute geht es nun weiter nach Südtirol.

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Tag 2: Bregenz – Innsbruck – Bozen – Oberbozen – Klobenstein – Maria Himmelfahrt – Oberbozen – Bozen – Oberbozen

Den Sonntagmorgen beginnen wir in Bregenz, vom Hotel laufen wir am Seeufer zum Bahnhof. Ein Pavillon an der Uferpromenade erinnert an die Ära der Wasserflugzeuge am Bodensee.

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Unweit des damaligen „Flughafens“ liegt der Bahnhof von Bregenz. Der ursprüngliche Bregenzer Bahnhof wurde 1989 abgerissen und hier – 500 Meter weiter westlich – ein neuer Bahnhof errichtet. Mittlerweile steht der Bau im charakteristischen Türkis aber auch wieder in der Diskussion um Umbau oder Abriss.

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Mit einem Railjet starten wir zur Fahrt auf der Vorarlberg- und Arlbergbahn, knapp zweieinhalb Stunden sind wir nun bis Innsbruck in diesem Zug unterwegs.

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Der Zug ist nicht übermäßig voll, dazu die landschaftlich reizvolle Arlbergstrecke und das Ganze noch bei bestem Frühlingswetter und einer Tasse Kaffee aus dem Bordrestaurant – herrlich.

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In Innsbruck wechseln wir auf den EC 85 von München nach Bologna. Der Zug ist sehr voll und zumindest in der ersten Klasse weitgehend ausreserviert, für uns reicht es nur noch für Gangplätze, von daher gibt es von der Fahrt auf der Brennerbahn nachfolgend nur zwei Bilder.

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Nach der Ankunft in Bozen geht es für uns gleich weiter zur Talstation der Rittner Seilbahn unweit des Bahnhofs. Die heutige Seilbahn wurde 2009 eröffnet, sie verkehrt mit großen, barrierefreien Gondeln im 4-Minuten-Takt und ist eingebunden in den örtlichen Verkehrsverbund. Die Seilbahn ist damit keine reine Touristenbahn, sondern ein ernstzunehmendes Verkehrsmittel, das auch von Pendlern genutzt wird. Die Seilbahn verbindet Bozen mit dem Hochplateau am Bergrücken Ritten.

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Die Fahrt von Bozen hinauf auf das Hochplateau nach Oberbozen dauert 12 Minuten und bietet beeindruckende Ausblicke über die Dächer von Bozen und die Hügellandschaft des Überetsch mit seinen Weinbergen.

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Die Rittner Seilbahn überwindet mit sieben Stützen eine Länge von gut 4,5 Kilometern und einen Höhenunterschied von 950 Metern. Sie kommt auf eine maximale Förderleistung von 720 Personen pro Stunde.

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Schließlich erreichen wir die Bergstation in Oberbozen, links ist schon unser nächstes Ziel zu sehen, nämlich das Gleis der Rittner Bahn.

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Wir haben uns diesmal für eine Übernachtung in Oberbozen entschieden, und so bringen wir noch schnell das Gepäck ins Hotel und starten dann zu einer Mitfahrt mit der Rittner Bahn. Der Bahnhof Oberbozen befindet sich direkt an der Bergstation der Seilbahn, von hier gibt es tagsüber einen Halbstundentakt nach Klobenstein.

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Die meterspurige Schmalspurbahn ist das Überbleibsel einer Lokalbahn von Bozen auf das Hochplateau des Ritten. Die Straßenbahntrasse durch Bozen sowie eine Zahnradstrecke auf den Berg wurden eingestellt, nur die Adhäsionsbahn auf dem Hochplateau hat überlebt. Der Triebwagen Nr. 24 kam im Jahr 2009 nach Südtirol, er war zuvor in der Schweiz bei der Trogenerbahn unterwegs.

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Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern geht es nun über die Hochfläche am Ritten, auf der Fahrt durch Wiesen und Wälder gibt es immer wieder beeindruckende Ausblicke auf die Dolomiten.

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An der Haltestelle Lichtenstern wartet der Gegenzug, wir werden diesem Fahrzeug später nochmals begegnen.

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Die Strecke zwischen Oberbozen und Klobenstein ist rund 5,5 Kilometer lang, die Fahrzeit beträgt 18 Minuten. Die Bahnstrecke verläuft in einer Höhenlage um 1.200 Meter über dem Meer.

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Schließlich erreichen wir den Bahnhof von Klobenstein, den Endpunkt der Rittner Bahn. Die Bahn wurde im Jahr 1907 eröffnet, die 100 am Bahnhof erinnert an das Jubiläum der Strecke vor elf Jahren. Die Region ist zweisprachig, Collalbo ist der italienische Ortsname.

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Wir starten vom Bahnhof Klobenstein zu einer kleinen Wanderung, denn wenn wir schon einmal hier sind, wollen wir doch auch eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Region besuchen. Vorbei an der Kirche Maria Himmelfahrt und der Kommende Lengmoos...

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...laufen wir zu den Rittner Erdpyramiden. Die Erdpfeiler entstehen durch Erosion; der Lehm am Berghang wird durch Regenfälle ausgewaschen, durch aufliegende härtere Gesteinsbrocken wird der Lehm an diesen Stellen jedoch vor dem Regen geschützt, so dass sich die bizarren Erdpyramiden herausbilden.

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Zudem gibt es von hier einen tollen Blick auf den Ort Mittelberg und den Schlern.

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Doch nun zurück an den Bahnhof von Klobenstein. Um den anderen Triebwagen zu erwischen, der uns bei der Hinfahrt begegnet war, hätte ich wohl besser rechnen müssen. Und so fahren wir wieder mit Triebwagen 24 zurück nach Oberbozen. Nachfolgend noch ein paar Impressionen der Strecke.

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Nach der Rückkehr nach Oberbozen machen wir eine kurze Pause im Hotel, bevor wir uns dem zweiten Teil der Rittner Bahn widmen.

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Als wir zurückkommen, steht gerade der Triebwagen Nr. 12 am Bahnsteig, so dass wir noch einen kurzen Blick in dieses Fahrzeug werfen können. Der „Deutsche“ wurde 1958 von der Maschinenfabrik Esslingen gebaut, er war zunächst bei der Straßenbahn Esslingen–Nellingen–Denkendorf unterwegs und kam 1982 zur Rittner Bahn, er dient heute als Reservefahrzeug.

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Es geht gleich weiter...

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