Fact overload (mit so einer Story aus AT) [1] (Allgemeines Forum)

J-C, Da, wo ich grad gedanklich nicht bin., Montag, 11.12.2017, 22:31 (vor 2320 Tagen) @ Henrik

Nicht trotzdem sondern weil die Beurteilung ein NKV von 1,8 ergab.

Der eine sagt dies, der andere das. Ich bin ehrlich, ich weiß nichts, aber seitdem die Strecke ja fertig ist, denke ich, dass man sie für wirtschaftlich gehalten hat. Ehrlich gesagt halte ich sie auch für wirtschaftlich.

Zudem wäre es sinnvoll, die VDE8 als Gesamtes zu betrachten und nicht nur dessen Teilabschnitte.


Erfurt - Halle/Leipzig NKV 2,2

Sheesh, also definitiv fundiert.

Nicht "dir".... "Euch", "Euch Hochwürden",
er spricht doch vom Plural von sich selbst ("wir").

Er spricht davon, dass er offensichtlich auch so aktiv ist, dass er mit anderen die Initiative ergreift.

Ich sehe das "wir" als legitim an ¯\_(ツ)_/¯

zu fern ab..
in Köln & Düsseldorf sind jüngst Stadtbahnen für Milliarden gebaut worden.
Spricht heute auch keiner mehr drüber.

Pauschal sähe ich nichts, was dagegen spräche, für solche Großstädte eben solche Stadtbahnen zu bauen.

Es ist aber was anderes als eine S-Bahnstammstrecke. Für Wien bin ich eben der Meinung, dass der Bestand genügt und einfach nur besser genutzt werden sollte. Die Stammstrecke in Wien läuft noch mit PZB, obwohl da Züge mitunter alle 2 einhalb Minuten fahren. Natürlich kann das nicht gut gehen...

Aber wie für Wien sehe ich für München es nicht für sinnvoll an, mehr als eine Stammstrecke zu haben.

wenn das wirklich alles so wäre wie dargestellt, gäbe es heute weder konkreten Planungen im Norden, Y-Trasse schon gar nicht, noch die Mottgers-Spange etc

Kann es zufällig sein, dass die kritischen Gutachten von einem gewissen Büro namens Vieregg-Rössler kommen, das selbst in Österreich bekannt wurde?

Ich möchte das mal etwas genauer beleuchten, zumindest soweit ich es als "zug'raster" in Erfahrung bringen konnte.

Der sich im Bau befindliche Semmering-Basistunnel hat eine recht bewegte Vergangenheit. Lange wurde er von einem gewissen Landeshauptmann namens Erwin Pröll blockiert.

Man entschied sich, diesen neu zu planen, man wollte ihn schließlich bauen, weil er notwendig wird. Die Semmering-Bergestrecke mag schön und reizvoll sein, aber ist definitiv nicht zeitgemäß als Strecke für Personenfernverkehr und den Güterverkehr.

Irgendwann konnte der Tunnel gebaut werden.

Doch die erteilte UVP wurde 2014 durch das Verwaltungsgericht zurückgezogen, es wurden Mängel festgestellt. Kurz nachdem die Mängel beseitigt wurden, kam es erneut zu einem erzwungenen Baustop. Stein des Anstoßes war jeweils die Klage von Anrainern und einer gewissen Alliance for Nature. Wikipedia gibt zur Auskunft, dass Kritiker der "Alliance for Nature vorwerfen...

[...]eine Einpersonenunternehmung zu sein, die durch die Autolobby finanziert werde und im Interesse derselben den Bau des Tunnels zu verzögern versuche.

Wikipedia-Artikel
Artikel, auf den die Wikipedia diesbezüglich referenziert
Selber wird das natürlich dementiert.

In jedem Fall wurde die Unternehmung gestoppt, mit "Stoppt dem Tunnelwahn" wollten die Tunnelgegner den Fortschritt aufhalten, die Gegend so belassen, wie sie seit Ewigkeiten war, dass sich bloß nichts verändert.

Und genau in diesem Zeitraum kommt ein gewisser Franz Fally ins Spiel, ein Gastronom mit speziellen Interessen. An sich wird er wohl die selben Befürchtungen wie die anderen Tunnelgegner haben. Und ein Interesse daran, dass der Tunnel nicht kommt.

Und eben dieser hat Vieregg-Rössler ein Gutachten in Auftrag gegeben, die den Semmering-Basistunnel analysiert. Überraschenderweise stellen die Münchner Planer ein negatives Urteil dem Projekt aus, "wohlstandsmindernd" heißt es von jenen, man solle das Projekt abbrechen.

Hier die Geschichte im Detail, in einem Artikel der Zeitung "Die Presse".

Die Gegner haben auch in den Medien mit der Autorin Luise Ungerböck vom Standard einen Partner in den Medien gefunden. Ihr kennt nicht Luise Ungerböck? Lest doch einen Artikel von ihr, wenn ihr euch es traut ;-)

Gemeinsam wollten sie verklickern, dass das Projekt doch gar nicht von öffentlichem Interesse wäre.

Was haben wir heute? Genau, das Gutachten war quasi wertlos, die Kampagnen ebenso, die Gegner haben umsonst gekämpft, Ungerböck hat umsonst Artikel und Kommentare dagegen geschrieben, der Tunnel kommt, die Einwände gegen das Projekt wurden letztlich für null und nichtig seitens des Verwaltungsgerichthofes erklärt.

Der Point of no return ist dort definitiv noch mehr überschritten.

Ebenso wie bei der Koralmbahn, wo es auch welche gibt, die sie gerne verhindert hätten.

Wer nun den ersten Artikel vom Standard gelesen hat, wird was interessantes herausgelesen haben, richtig! Vieregg-Rössler hat schon ein (negatives) Gutachten im Auftrag der Gegner von Stuttgart21 erstellt.

Übrigens, aus meiner Zeit aus Hamburg kenne ich noch ein Gutachten, wo die S-Bahn nach Kaltenkirchen mit so einem Gutachten verhindert werden sollte.

In allen 3 Fällen war das Gutachten vom Effekt her wertlos.

Für uns ist es positiv, es zeigt, dass man auch mit noch so hohen Bestrebungen so einige sinnvolle Projekte nicht verhindern kann. Leider war das bei der Y-Trasse, einer wahrlich visionären Geschichte, die eigentlich für die Relationen absolut überfällig wäre, nicht geschehen. Die Gegner haben dort leider gewonnen :-(

gar mit weit weniger als nix, mit Milliarden schweren Bauruinen und einem grottenschlechten ebenso hässlichen Kopfbahnhof.

Das ja auch noch. Also ich bin froh, wenn Kritiker auch mal nicht erhört und schlicht ignoriert werden. Nicht jeder Kritiker liegt richtig mit seiner Kritik.

Vor allem ist dieses keine Angelegenheit des Bundes, nicht Teil des Bedarfplans, kein Cent fließt da, es gab auch keine Kosten-Nutzen-Untersuchung diesbezüglich beim Bund.
Der Nutzen von Stuttgart 21 liegt auf der Hand. Geschenkt? Wieso denn nicht? sehr schönes Projekt.

Ich finde das Projekt ebenso formidabel und ich freue mich, wenn ich irgendwann mal nach Fertigstellung mir das anschauen kann. :-)

mit aller Härte bekämpfen muss man die Strecke!!11

Man könnte meinen, die Pannen bisher wären von speziellen Interessen beabsichtigt gewesen :-P

das ist ein Wort aus Österreich, nicht Deutschland.
Vergleichbar handelt es sich um eine solche.

Nicht ganz. Ich hätte einen Wikipedia-Artikel dazu:

Im Gegensatz zu reinen Hochgeschwindigkeitsstrecken (HGV) für den Personenverkehr sollen auf Hochleistungsstrecken auch konventionelle Züge, einschließlich Güterverkehr, weiterhin zum Einsatz kommen und einen Mischverkehr ermöglichen.

In Deutschland kann der Güterverkehr ja nur nachts fahren und der HGV-Verkehr tagsüber, weil sich Güterzüge mit den ICEs nicht so ohne weiteres treffen dürfen.

Dazu sind die Gleisabstände auch größer als auf HGV-Strecken üblich.

Es ist also nicht einfach nur die österreichische Version der Hochgeschwindigkeitsstrecke, sie unterscheidet sich von jener sehr wohl ;-)

zumal auch nur 2,9 Mrd € ausgegeben wurden, an Bundesmittel davon 2,2 Mrd €

Will man dieses abgeschlossene Projekt verhindern, würde es dann wirklich rausgeschmissenes Geld sein..

Hahn, Dortmund, Weeze, Sylt etc schließen nur aus reinem zwangs ideologischen Prinzip?
..albern.

Hängt einfach von den Bedingungen ab und ob sich ein Flughafen rentabel betreiben lässt.

Einge Flughäfen müssen gar die Fluggesellschaft (oft Ryanair) dafür bezahlen, damit da überhaupt was fliegt... das sollte aufhören.


sowas ist nicht zulässig.

Wird jedoch praktiziert - zumindest indirekt. Nämlich begeben sich einige Flughäfen in eine Abhängigkeit von den Billigfliegern, welche dann entsprechend Dumpingpreise für die Nutzung verlangen.

Und um den Flughafen nicht bankrott geht, muss der Steuerzahler dafür geradestehen... bin nicht der Typ, der ständig schreit, wo alles Steuergeld verschwendet wird... aber ehrlich gesagt ergibt sich mir der Sinn der Subventionierung solcher Flughafen nicht so ganz.

zumal Stuttgart 21 keinen einzigen Cent bindet,
VDE 8.1 einen Zeitraum von über 25 Jahren beschreitet - "auf einen Schlag"?

..um weit höheren Schaden abzuwenden.

Gibt Leute, die das anders sehen. Aber ich bin kein Experte, ich weiß nur, dass Deutschland mal eben vieles finanzieren kann, das Budget ist da sicher nicht knapp. Dass man es nicht verschleudern sollte, versteht sich jedoch von selbst.

Ebent.
Das ist jetzt grade mal eine weitere NBS, die in Betrieb genommen wurde,
allesamt können wir sie alle an einer Hand abzählen. Die kosten nichts, das fällt nicht auf, das Geld wird woanders investiert.

ein paar Zahlen nur mal um das einordnen zu können, diese 2,2 Mrd € für diese NBS,

Im Jahr 2015 wurden seitens des Bundes 12,0 Mrd Euro für das System Schiene bereitgestellt. Hiervon waren 4,5 Mrd Euro für Infrastrukturinvestitionen bestimmt.

Darüber hinaus glich der Bund das im Jahr 2015 entstandene Defizit des BEV mit 5,6 Mrd Euro aus.
Durch den Bund wurden damit 2015 für das Eisenbahnwesen (System Schiene + BEV) 17,6 Mrd Euro bereitgestellt.

Bund und DB haben in das System Schiene seit 1994 bis zum Jahr 2015 insgesamt über 167 Milliarden Euro investiert.
Auf den Erhalt und Ausbau der Infrastruktur entfielen dabei allein über 119 Mrd Euro bzw durchschnittlich 5,4 Mrd Euro pro Jahr.

Ehrlich, das ist relativ wenig muss ich sagen.

Im viel kleineren Österreich werden für Erhalt und Ausbau der Infrastruktur jährlich bereits 2 Milliarden Euro gesteckt und ich persönlich halte sie dort für sehr gut investiert, seitdem ich die Strecken und Bahnhöfe in einem guten Zustand vorfinde.

Und ich war durchaus ziemlich kreuz und quer durch Österreich letzten Sommer gefahren ;-)

--
Reisehäppchen für zwischendurch gefällig?
[image]
(Bildquelle: ČD)


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