(ZM:) Rollstuhlstrandung in Darmstadt. DB hat Lösung (Allgemeines Forum)

lululu, Donnerstag, 07.12.2017, 20:20 (vor 2304 Tagen) @ Blaschke

Huhu.

In Darmstadt angekommen als Rollifahrerin. Problem: Aufzug kaputt.

Lösung zu Zeiten der Modernisierung: über einen Überweg zum Nebenbahnsteig.

Das ist vorbei. Lösung der DB jetzt: zurückfahren. Im speziellen Falle nach Mainz. Dann nach Frankfurt. Und dann nach Darmstadt. Da kommt man dann auf einem anderen Gleis an. Mit mit Glück funktionierenden Aufzug. Und alles ist doch gut. Was soll also die dusselige Kritik?

Nachlesbar ist das hier:

http://www.echo-online.de/lokales/darmstadt/desaster-fuer-rollstuhlfahrer_18269710.htm

Und die Satiresendung EXTRA 3 hat es grad bundesweit bekannt gemacht. Auch wenn das mit Satire so wenig zu tun hat wie mit echter Barrierefreiheit. Sondern einfach nur armselig ist. Und die Frage aufkommen läßt, wie weitläufig solche Dreiecksfahrten wohl zumutbar sein sollen nach Vorstellung von Verantwortlichen.

Schöne Grüße von

jörg


Ach ja, bevor die Klugen gleich daher kommen und fragen, wie das früher denn war: da hat man die Betroffenen daheim oder im Heim weggesperrt und sie blieben eben zu Hause. Und tendenziell wurde man ja auch nicht so alt wie heute (was nebenbei doch erstaunlich ist, wo doch heute alles so tödlich ist, Stickstoff, Feinstaub und was noch alles ...). Ja, früher war das alles schöner und einfacher.

Hallo zusammen,

die Sache ist eigentlich ganz einfach!
Deutschland hat die UN-Behindertenrechtskonvention ratifiziert. Dort steht auch ein gleichberechtigter barrierefreier Zugang zum ÖPNV drin (Artikel 9 und Artikel 20). Demzufolge haben auch Rollifahrer Anspruch auf eine VERNÜNFTIGE Zugverbindung. Darunter versteht man definitiv nicht eine stundenlange Rundfahrt, nur um auf einem anderen Gleis im selben Bahnhof anzukommen.

Von der Gleisüberquerungs-Thematik habe ich schon mal gehört, zumindest aus dem ein oder anderen Gespräch mit Mitarbeitern vom Service.
Das Problem scheint wohl zu sein, dass soetwas nur mit Genehmigung des zuständigen FDL's gemacht werden darf, welcher dann auch entsprechende Vorkehrungen treffen muss. In wieweit die Mitarbeiter ausgebildet sein müssen - keine Ahnung.
Warum jetzt keiner vom Service in Darmstadt einfach mal den FDL angerufen hat, um das Problem zu besprechen, weiß wahrscheiblich auch kein Mensch.

So wie ich den Artikel verstehe, war die gute Frau allerdings auch ohne angemeldeten Mobi-Auftrag unterwegs. Sonst wäre jemand vom Service vor Ort gewesen. Ist natürlich prinzipiell kein Problem, wenn sie ohne Rampe in den Zug rein und auch wieder raus kommt. Das führt dann allerdings zu solchen Problemen, wie hier beschrieben. Hätte sie die MSZ kontaktiert, hatte man sie erst gar nicht mit dieser Verbindung losgeschickt, da die eigentlich immer recht schnell über Störungen dieser Art bescheid wissen und dementsprechend andere Verbindungen planen.
Ich will hiermit allerdings ausdrücklich nicht sagen, dass die Frau sich hätte besser informieren sollen. Aufzüge haben einfach zu funktionieren. Da das leidergottes aktuell nicht werklich die Realität ist, sollte man vielleicht vor Abfahrt mal einen kurzen Blick in die Zugverbindung werfen. Da stehen solche Störungen ja auch immer mit Ausrufezeichen drin.

--
Grüße

lululu


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