Eine wichtige Zeit fehlt! (Aktueller Betrieb)

Baselaner, Mittwoch, 06.12.2017, 23:47 (vor 2294 Tagen) @ ICETreffErfurt

Die Diskussion in DSO dreht sich hauptsächlich um das Erdungskonzept durch den Notfallmanager. Da dort recht polemisch diskutiert wird, greife ich das Thema hier im Treff auch mal auf und hoffe auf eine sachliche Diskussion.

Vorweg: Es sollte allgemein technisch bekannt sein, dass der Kontakt der Oberleitung mit dem Boden und den am Unfall beteiligten Fahrzeugen keine geeignete Erdung darstellt, da zu hochohmig und zu unzuverlässig. Zudem muss die Leitung ja auch gegen Wiedereinschalten gesichert werden.

Sollte es wirklich stimmen, dass der Notfallmanager erst 20:20 Uhr vor Ort war und die Rettungsarbeiten laut Meldung der Rettungskräfte erst 21:15 eingeleitet wurden, ist hier eine ernsthaft Diskussion über das Notfallkonzept von elektrifizierten Eisenbahnstrecken notwendig. Nur zur Erinnerung war der Aufprall gegen 19:27 Uhr! (Zeit wo der Spannungsabfall durch Riss der Oberleitung registriert wurde laut DSO.)

Ich hoffe das EUB nimmt sich dieser (Tat)Sache an.

Es ist unbestreitbar das die Rettungskräfte nicht von sich aus ohne Zustimmung des Notfallmanager die Gleise betreten dürfen. Selbstschutz geht immer vor Fremdrettung.

Mein Vorschlag wäre etwa alle 500 Meter an den Oberleitungsanlagen eine stationäre Erdungseinrichtung in Form eines gesicherten Erdungsschalters anzubringen. Gibt es ja im Mittelspannungsbereich der Stromversorgung ja auch. -> http://www.driescher.de/Freiluft-Erdungsschalter-12-kV-bis-52-kV,31

Dann kann die Feuerwehr ohne Rückgriff auf den Notfallmanager oder andere technische Sachverständige die Erdung selber gefahrlos vornehmen. Voraussetzung natürlich, dass sie mit einem Spannungsprüfgerät ausgestattet sind und im Umgang damit geschult. Erst wenn die Messung eine geringe Restspannung anzeigt ist die Erde angeraten. Vorher würde ja der Erdungsschalter Schaden nehmen und ggf. auch das Schaltpersonal durch Funkenflug verletzt werden.

Du darfst nicht vergessen, dass die Strecke erst gegen 19:41 Uhr gesperrt wurde. Wenn dann der NFMG angerufen wurde sind das gute 35 Minuten! Und dann muss ein (!) Mitarbeiter 2 Erdungsstangen einhängen. Wenn das vor dem GZ passiert und hinter dem Talent2, dann dauert das. Sind vermutlich rund 1 Kilometer... vielleicht noch das Nachbargleis. Das dauert. Da sollte man mE ansetzen.

Viele Grüße!


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