Von Côte Bleue, Train Jaune & Tramvia Blau (8/8 | 37 B.) (Reiseberichte)

TD, Dienstag, 07.11.2017, 18:19 (vor 2333 Tagen)
bearbeitet von TD, Dienstag, 07.11.2017, 18:20

Hallo zusammen,

willkommen zum letzten Teil unserer kleinen Rundreise zwischen der französischen Mittelmeerküste und den Pyrenäen. Im siebten Teil hatten wir in Barcelona die Tramvia Blau besucht und waren anschließend mit dem direkten TGV nach Paris gefahren. Nun stehen noch anderthalb Tage für die Rückfahrt an den Bodensee auf unserem Programm.

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Tag 8: Paris – Belfort – Mulhouse – Basel

Nachdem wir in dem Hotel direkt im Bahnhofsgebäude des Gare de l’Est übernachtet haben, dürfen wir uns nun über einen kurzen Weg bis zum Bahnsteig freuen.

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Auf dem direkten Weg via Strasbourg, Offenburg und über die Schwarzwaldbahn wären wir von Paris aus in knapp fünfeinhalb Stunden zu Hause in Konstanz. Heute hingegen wollen wir uns etwas mehr Zeit lassen und nutzen unsere voraussichtlich letzte Möglichkeit, mit einem lokbespannten Intercity von Paris nach Belfort zu fahren.

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Die Altbaustrecke von Paris nach Belfort ist auch als Ligne 4 bekannt, sie ist nicht bzw. nur auf Teilstrecken elektrifiziert. Eine Diesellok der Baureihe CC 72000 wird den Zug in den Osten Frankreichs bringen. Angesichts der damals noch bevorstehenden Umstellung auf Triebwagen wird das wohl unsere Abschiedsfahrt im gediegenen Corail-Wagen auf der Strecke sein. Die Wagen scheinen fest für die Ligne 4 disponiert zu sein, jedenfalls sprechen die für die Strecke spezifischen Aufkleber dafür – wobei der Link heute leider nicht mehr funktioniert.

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Die Strecke führt anfangs unspektakulär über das flache Land, dann wir die Landschaft zunehmend reizvoller. Nachdem ich diese Etappe bisher nur von einem grauen Novembertag bei Einbruch der Dunkelheit kenne (zum Reisebericht), nutze ich nun das Tageslicht und das bessere Wetter für einige Betrachtungen aus dem letzten Wagen.

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Die großen Zeiten der Strecke, als hier noch der Arlberg-Orient-Express und Trans-Europ-Express „L'Arbalète“ von Paris in die Schweiz verkehrten, sind längst vorbei. Im Schatten der Hochgeschwindigkeitsstrecken gibt es auf der Ligne 4 heute nur noch bescheidenen Fernverkehr.

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Historisch gesehen führte die Bahnstrecke ursprünglich von Paris nach Mulhouse. Mit der Inbetriebnahme der LGV Rhin-Rhône wurden die Züge auf die Relation Paris – Belfort verkürzt. Nach 442 Kilometern und Fahrzeit von gut 4 Stunden heißt es für uns nun Umsteigen.

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Wir wechseln nun auf den Regionalverkehr, mit einem Alstom Coradia A TER – hierzulande als Wal bekannt – fahren wir durch das Sundgau im südlichen Elsass nach Mulhouse.

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Nach einer guten halben Stunde stehen wir schon vor dem nächsten Bahnhof. Der Bahnhof Mulhouse-Ville mit seiner monumentalen Fassade wurde in den Jahren 1928 bis 1932 erbaut, nach Kriegsschäden wurde er 1955 vereinfacht wieder aufgebaut.

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Die anderen Fahrgäste im TGV aus Paris würden uns wahrscheinlich für verrückt erklären, wenn sie wüssten, dass wir zweieinhalb Stunden vor ihnen in Paris losgefahren sind und nun in den gleichen Zug in Richtung Schweiz steigen. Aber ich möchte den Schlenker über die Ligne 4 nicht missen.

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Auf der französischen Seite des Oberrheintals fahren wir das kurze Stück bis Basel, dann verlassen wir in Basel SBB den Zug schon wieder. Eigentlich hätten wir auch im Zug bleiben und via Zürich nach Hause fahren können oder alternativ zum Badischen Bahnhof wechseln und auf der deutschen Seite des Hochrheins an den Bodensee fahren können, dann wären wir noch am gleichen Tag zu Hause gewesen. Aber für die Weiterfahrt habe ich andere Pläne, und so verweilen wir für heute in Basel.

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Zu den Sehenswürdigkeiten von Basel gehört das Rathaus mit dem markanten Turm, es ist erbaut aus rotem Sandstein.

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Weiter führt uns der Weg durch die Altstadt...

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...zum Basler Münster. Auch das Wahrzeichen der Stadt mit seinen beiden Türmen ist aus rotem Sandstein erbaut. Auf die Turmbesteigung verzichten wir diesmal, wer dennoch Bilder von oben sehen möchte, findet hier einen früheren Reisebericht. Und mit einem Blick über den Rhein beschließen wir den achten Reisetag.

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Tag 9: Basel - Konstanz

Tja, und nun beginnt wirklich die allerletzte Etappe unsere Reise, am Vormittag machen wir uns auf den Weg zum Badischen Bahnhof. Wahrscheinlich wird der ein oder andere nun den Kopf schütteln, wenn wir als Abschluss der Reise mit einem alltäglichen IRE auf der Hochrheinbahn nach Hause fahren.

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Aber halt, ganz so alltäglich ist diese Verbindung nicht. Ich muss zugeben, lange Zeit war auch mir die Existenz dieses Exoten verborgen geblieben, aber gerade noch rechtzeitig können wir jetzt die nur saisonal am Wochenende bestehende Direktverbindung von Basel nach Konstanz nutzen.

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Ein 611er mit Zugzielanzeige Konstanz hatte ich bisher nämlich noch nicht in meiner Sammlung. Und regulär wiederholbar ist dieses Bild auch nicht mehr, denn im September 2016 wurde diese Direktverbindung das letzte Mal bedient.

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Gut, die Hochrheinstrecke selbst kenne ich schon, deshalb zunächst nur zwei Alibi-Bilder vom Hochrhein und der Fahrt durch den Klettgau. Diese Region und auch die Strecken im deutsch-schweizerischen Grenzgebiet hatte ich im oben verlinkten Reisebericht schon portraitiert, von daher fällt dieser Abschnitt etwas kürzer aus.

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Bis Radolfzell ist eine Fahrt in der BR 611 nichts Ungewöhnliches, hier bei der Fahrt am Ufer des Untersees Richtung Konstanz dann aber schon.

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Jetzt ist es gleich geschafft, wir fahren schon über die Rheinbrücke in Konstanz, rechts der Blick auf den Seerhein mit dem Rheintorturm...

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...und links der Konstanzer Trichter, wo der Seerhein aus dem Bodensee fließt.

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Und das ist einer der letzten Triebzüge der Baureihe 611, der planmäßig den Bahnhof von Konstanz erreicht hat.

Und damit sind wir auch am Ende dieses Reiseberichts angelangt. Ich bedanke mich für das Interesse und die Kommentare, Rückmeldungen und Korrekturen zu den bisherigen Teilen.
Ich würde mich freuen, wenn der Reisebericht vielleicht auch die ein oder andere Anregung für Eure Touren beitragen konnte und ich den Appetit auf eine Reise in Richtung Pyrenäen wecken konnte.

Viele Grüße

Tobias

PS: Meine früheren Reiseberichte gibt’s unter www.bahnreiseberichte.de.

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