Das ist wieder mal so ein Sexy-HGV Projekt (Allgemeines Forum)

SPFVG, Dienstag, 22.08.2017, 11:58 (vor 2411 Tagen) @ MartinN

In üblicher HGV-Manier baut man westlich an der Autobahn E4 gelegen, an Oberzentren vorbei, die aktuell noch an der Hauptstrecke (södra Stammbanan) liegen. Hauptgrund: Einfacher Untergrund, billig zu bauen.

Die Grundlage des ganzen HGV-Projekts ist der steigende Güterverkehr. Da auf der Stammbahn aktuell ICEs und Güterzüge gemeinsam fahren, ist die Kapazität entsprechend gering.

Auf den ersten Blick macht das ja Sinn 2 FV-Gleise zu bauen und den Rest über die Altstrecke. Aber: Bereits jetzt gibts dort privaten Fernverkehr, quasi ne Art Locomore mit 2-3 Zügen pro Tag, da auch der schwedische Markt liberalisiert ist.

Zieht man jetzt mit den Zügen der Staatsbahn auf die HGV-Magistrale um, werden die Privatbahnen ihrerseits mehr schnelle Trassen auf der Altstrecke bestellen und dem Güterverkehr damit weiter behindern. Auf die HGV-Trasse können sie Güterzüge nicht, das werden reine HGV-Gleise, kein Mischbetrieb. Das hat z.B. zur Folge, dass südlich von Jönköping pro Stunde laut Verkehrsprognosen genau 1 Zug pro Richtung (Der ICE Stockholm-Malmö) verkehren soll.

Der Bedarf für ICs auf der Altstrecke ist da, schließlich gibts mehrere Mittel- und Oberzentren, die vom HGV-Projekt wenig haben, da sie erstmal langwierig über alte, eingleisige Strecken zum nächsten HGV-Bahnhof pendeln müssten. Gäbe es einen IC wäre der genauso schnell in Stockholm oder Malmö, nur eben ohne Umstieg und billiger da billigere Fahrzeuge ausreichten und man mit Tempo 200 weniger Energie verbraucht als mit 320. Da ist klar welches Bahnticket man kauft.

Umgekehrt machte ein IC auf der Neubaustrecke aber auch keinen Sinn, da dort eben fast keiner wohnt.

Um den Effekt zu mildern, will man nun besagte Zufuhrstrecken ausbauen, 2 Gleise und Tempo 200. Gute Idee - kostet aber auch wieder extra - wir erinnern uns, der Untergrund ... Unterm Strich wäre es damit billiger gleich die HGV-Trasse dort zu bauen, wo die Menschen wohnen. Die NBS böte genug Platz für einen HGV-Zug und ein B-Produkt pro Stunde und der Güterverkehr hätte seine eigenen Gleise.

Aber: "Dank" der - wie in F - zentralistischen Struktur in Schweden haben die Regionen und noch weniger die Städte nicht viel zu melden. Wahrscheinlich baut man als Zugeständnis am Ende den in F üblichen Ackerbahnhof und lässt ein paar Busse pendeln.

Moral: Wer einen LKW braucht sollte keinen Ferrari kaufen.


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