Im Land des schnellen Zuges… (Tag 5 und Gesamtbilanz, m12Bi) (Reiseberichte)

lokuloi, Samstag, 15.07.2017, 19:17 (vor 2448 Tagen)

was bisher geschah

Tag 1: München - Lyon
Tag 2: Lyon – Aix-en-Provence
Tag 3: Aix-en-Provence – Chambéry
Tag 4: Chambéry – Chamonix


Datum

09.07.2017
Tag 5

Der Fahrplan

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Die Route

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gefahrene Kilometer

855 km

benutzte Fahrzeuge

TER 18905: SNCF Z 850
R 26205: Beh 4/8
IR 1813: SBB Re 460 mit EW IV
RE 4268: BLS RABe 535

IC 974: SBB Re 460 mit IC-2000-Dostos
ICE 274: ICE 1 (BR 401)
TGV 9577: TGV 2N2 (Euroduplex)


Verspätung

TGV 9577: + 10 Minuten

Hoteltipp

Hotel Eden

Sehr freundliche Mitarbeiter. Gutes Frühstück, schöne Zimmer und das alles für einen annehmbaren Preis. Und das keine 2 Gehminuten vom Bahnhof entfernt. Ideal für Bahnanreisende. Und man entgeht dem Trubel von Chamonix und ist hier ein bisschen im Ruhigen.

Und geweckt wird man stilecht vom Klingeln des Bahnübergangs für den ersten Zug in der früh um 7, das sollte für einen echten Bahnfan ja kein Problem sein ;-).

In Bild und Text

Von (Les Praz de) Chamonix nach München gibt es nur 2 „echte“ Zug-Verbindungen am Tag, um 7:58 und um 12:58. Beide waren aus verschiedenen Gründen nicht mit unseren Plänen kompatibel. 7:58 war uns doch zu früh, ich wäre gerne noch ein bisschen in Chamonix geblieben. Andererseits wollte mein Mitreisender um 6 Uhr abends wieder in Karlsruhe sein. Die passende Abfahrt dazu wäre 10:58 gewesen.

Da ich für den direkten EC Zürich – München dazu fast 3 Stunden Aufenthalt in Zürich oder St. Gallen gehabt hätte, entschied ich mich dazu bis Karlsruhe mitzufahren. So war ich sogar eine Stunde früher in München. Und es war auch nicht teurer – eher im Gegenteil!

Da das Wetter in Chamonix nicht so toll waren, entscheiden wir uns dann aber doch für eine frühere Abfahrt zugunsten einer Befahrung der Lötschberg-Bergstrecke und eines Aufenthaltes in Spiez. Warum auch nicht.

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5.1 Unser Zug nach Vallorcine. Im Hintergrund rechts wieder die Aiguielle du Midi.

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5.2 Umsteigen in Vallorcine. Rechts der französische Zug aus St-Gervais-les-Bains, links der schweizerische nach Martigny

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5.3 In der Schweiz ist das Wetter auch nicht besser.

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5.4 Wir sind wieder an der Rhône


Auf schweizerischer Seite weist die Strecke nicht nur Zahnstangenabschnitte auf, nämlich beim Abstieg ins Rhônetal, sondern in Teilen auch Oberleitung. Diese Abschnitte verlaufen innerorts, wo man keine stromführenden Leitungen/Schienen am Boden haben will. Nur auf den Abschnitten entlang der Steilhänge befinden sich noch Stromschienen. Deswegen ist in Vallorcine auch ein Zugwechsel notwendig. Da die Züge der SNCF nur teilweise mir Zahnrad (und vmtl. auch nur teilweise mit Stromabnehmer) ausgerüstet sind.

Weiter geht’s in schneller Fahrt durch’s Rhônetal. In Brig dann der Vier-Minuten-Umstieg in den „Lötschberger“. Brig ist mir irgendwie nicht so gewogen. Ich bin zum vierten Mal in der Gegend gewesen, zum dritten Mal regnet es. Es folgt die Lötschberg-Südrampe.

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5.5 Blick auf Visp im Regen.

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5.6 Die Auslastung des RE auf der Südrampe ist – nun ja: ausbaufähig.

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5.7 Ein letzter Blick auf die Rhône

Insgesamt empfinde ich den Talblick der Lötschberg-Südrampe nicht so berauschend. Sehr von Industrie, Verkehr und einer sehr begradigten Rhône geprägt. Vermutlich ist bei schönerem Wetter und Bergblick imposanter. Die Nordrampe hat Charme, ist allerdings auch sehr bewölkt. Beim Aufenthalt in Spiez ist zumindest der Regen vorbei, wir marschieren einmal zum See hinunter für eine Mittagspause.

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5.8 Schiff auf dem Thunersee

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5.9 Blick über die Spiezer Bucht mit Schloss.


Weiter geht’s in den Dostos der IC2000 bei guter bis sehr guter Auslastung. Wie immer ist es bei diesen Zügen mit Gepäck problematisch. Manche müssen ihr Gepäck zwangsweise auf den Sitzen lassen. Ein Schaffner fordert die dazugehörigen Fahrgäste auf, das Gepäck zu entfernen, damit keine Fahrgäste stehen müssen, weiß aber dann auch nicht wohin. In die Überkopfablage passt ja nichts hinein, alle anderen Möglichkeiten, auch zwischen den Sitzen sind schon voll… In den TGV Duplex war das trotz mehr Fernreisender nie ein Problem, hier sind einfach mehr Gepäckregale vorgesehen.

Auch in Deutschland geht es gut besetzt weiter, es ist ja auch Sonntag-Nachmittag. Wir sind weitgehend pünktlich in Karsruhe, obwohl wir mit ein paar Minuten Verspätung in Basel los sind!

Zum Abschluss der Frankreichfahrt geht es stilecht im TGV nach Hause. Nach ruhiger Fahrt bleiben wir in Göppingen stehen. Die Durchsage hieß, wegen umgefallener Bäume „hinter Ulm“ geht es auf unbestimmte Zeit nicht mehr weiter. Das Internet präzessiert auf zwischen Dinkelscherben und Gessertshausen. Viele Fahrgäste vertreten sich auf dem Bahnsteig die Beine, aber nach ca. 15 Minuten werden alle wieder nach innen gebeten und die Fahrt geht tatsächlich weiter. Mit 20 Minuten Verspätung erreichen wir Ulm und auch danach fahren wir auf der regulären Strecke weiter. Hm? Bäume hätten wohl nicht so schnell beseitigt werden können. Im Zug wurde dann die Verspätung auch mit „Problemen bei der Stromversorgung“ begründet.

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5.10 Abendstimmung bei Ulm

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5.11 Öfters mal was Neues: TGV im Starnberger Flügelbahnhof

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5.12. Da kommt selbst die Anzeigetafel durcheinander.

Vermutlich wegen Bauarbeiten im Gleisvorfeld fahren wir im München auf Gleis 27 ein. Dazu werden wir schon vor Pasing ganz nach Süden durchgeschoben und fahren auf den „Garmischer“ Gleisen durch Pasing und bis Hauptbahnhof. Trotzdem war die Fahrt Augsburg – München richtig schnell: Abfahrt Augsburg 21:20, Ankunft München Hauptbahnhof 21:45. Und so reduziert sich unsere Verspätung noch auf unter 10 Minuten.


GESAMTBILANZ

Die Route

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gefahrene Kilometer

2619 km

Zuggattungen

8 x TER
4 x TGV
2 x ICE
1 x IC
1 x IR
1 X IRE
1 x RE
1 x R

Eine Reise nicht nur mit schnellen Züge und mit hohen Bergen: Viel Bahnfahren, viel fotografieren, gutes Essen, interessante Städte, beeindruckende Landschaften und dazu meist perfektes Wetter: ein gelungener Bahn“ausflug“ ;-).

An dieser Stelle noch ein Dank für die Aufmerksamkeit und fürs Lesen!

Au revoir,
Uli


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