Von Tälesbahn und IC2-Probebetrieb - Fortsetzung 2 (Reiseberichte)

TD, Samstag, 10.06.2017, 18:32 (vor 2506 Tagen) @ TD

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Anschließend nutzen wir die Gelegenheit für einen kurzen Stadtrundgang durch Nürtingen, hier das Rathaus aus den Jahren 1476/77. Nürtingen liegt am Neckar, zu den bekanntesten Stadtansichten gehört die Neckarfront mit der Altstadt und der Laurentiuskirche.

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Nun aber zurück zum Bahnhof. Hätte ich nur mal den Wikipedia-Artikel zum Bahnhof Nürtingen vor der Tour gelesen, denn dann hätte ich auch ein Foto der heutigen Post mitgebracht, welche das frühere Empfangsgebäude aus dem Jahr 1859 übernommen hat. So gibt es eben nur ein Bild des zweiten, jüngeren Empfangsgebäudes.

Ich hatte eingangs einen Fernsehbeitrag erwähnt, ich habe den Film jetzt bei YouTube wiedergefunden. Der Beitrag zeigt sehr anschaulich den Betriebsablauf im Bahnhof Nürtingen mit den Regionalzügen der Deutschen Bahn sowie der Tälesbahn, ganz innovativ finde ich auch das Störungsmanagement in Nürtingen bei Fahrzeugstörungen und Fehlleitungen. Hier geht’s zum Video.

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Mit einem Regional-Express setzen wir die Tour fort, auf der Neckar-Alb-Bahn fahren wir nach Plochingen und von dort weiter auf der Filstalbahn nach Stuttgart.

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Der „Regenturm“ des österreichischen Künstlers Friedensreich Hundertwasser ist sicherlich vielen Bahnreisenden zwischen München und Stuttgart bekannt, ebenso die Steillagen der Esslinger Weinberge.

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Bei der Einfahrt nach Stuttgart noch ein Blick auf die Baustelle der neuen Neckarbrücke, die im Zuge des Projekts Stuttgart 21 gebaut wird.

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So, jetzt bleibt noch kurz Zeit für einen Blick von der Aussichtsplattform des Bahnhofsturms, zunächst Richtung Innenstadt, dann aufs Gleisfeld und zur Baustelle von Stuttgart 21.

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Auf dem Weg zum Querbahnsteig werfen wir von einem der beiden Stege einen Blick über die Baugrube hinüber zum anderen Steg, dann beginnt der letzte Programmpunkt der Tour, der IC2-Probebetrieb auf der Gäubahn.

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Ab Dezember 2017 fährt der Intercity 2 zweistündlich zwischen Stuttgart und Singen, dafür gab es von Mai bis Anfang Juni einen Probebetrieb, bei dem RE-Leistungen zum Nahverkehrstarif mit einer Dosto-IC-Garnitur gefahren wurden.

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Für den Probebetrieb wurde wöchentlich eine Garnitur mit dem Standort Köln getauscht, die Fahrzeuge sind sonst zwischen Köln, Ostfriesland und Dresden unterwegs. Für den Probebetrieb gibt es abweichende Zugnummern, aus dem regulären RE 19041 wird im Probebetrieb der RE 51941.

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Für die Zeit des Probebetriebs ist die erste Klasse im Unterstock deklassiert. Obwohl der Probebetrieb durch die Medien ging, sind viele Fahrgäste überrascht vom neuen Zug, wobei ich überwiegend positive Reaktionen vernehme – gut, gegenüber einem älteren Regio-Dosto ist ein fabrikneuer IC2 sicherlich eine Verbesserung.

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Auch das Fahrgastinformationssystem ist für den Probebetrieb programmiert, wobei ich nicht so ganz verstehe, warum sich Zugbegleiter und automatische Ansagen einen Wettbewerb liefern. Jeden Halt von Mensch und Maschine gleich doppelt angesagt zu bekommen, ist dann doch etwas viel.

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Auf der Panoramabahn geht es aus dem Stuttgarter Talkessel, allein im Stadtgebiet von Stuttgart überwindet die Strecke rund 200 Höhenmeter. Zwischen Böblingen und Herrenberg streift die Gäubahn dann den Schönbuch.

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Wenig später der Blick über die Dächer von Herrenberg zur Stiftskirche am Schlossberghang, weiter führt die Strecke über die offene Hochfläche des Gäus, das der Bahnstrecke ihren Namen gab.

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Den Probebetrieb unter Realbedingungen durchzuführen, nimmt man hier sehr ernst. Selbst das Gastrokonzept des Intercity 2 können die Fahrgäste kennenlernen. Ich bin gespannt, wie lange sich das Angebot im Echtbetrieb halten kann, auf der benachbarten Schwarzwaldbahn ist das Catering nach einem schleichenden Rückgang ja zwischenzeitlich komplett eingestellt.

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Mittlerweile hat die Bahnstrecke das Neckartal erreicht und folgt dem Fluss bis Rottweil. Bei Rottweil wächst derweil ein Aufzugstestturm in die Höhe. Der Aufzughersteller ThyssenKrupp Elevator errichtet hier einen Bau zum Test von Expressaufzügen und Hochgeschwindigkeitsfahrstühlen, ab Herbst soll der Turm auch für Besucher geöffnet werden. Auf 232 Metern wird es hier die höchste allgemein zugängliche Besucherebene in Deutschland geben, die die bekannten Fernsehtürme in den Schatten stellt.

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So, jetzt haben wir es bald geschafft, der Bodensee gerät schon wieder ins Blickfeld. Vereinigt mit den Gleisen der Schwarzwaldbahn folgt die Fahrt durch den Hegau mit Blick auf die pittoreske Altstadt von Engen.

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In Singen gibt es für den IC 2 eine Begegnung mit einem Fahrzeug aus der nahegelegenen Schweiz, während wir uns nun den letzten Metern unserer Rundfahrt zuwenden.

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Mit einem Zug der Schwarzwaldbahn fahren wir nach Konstanz, mit einem abendlichen Bodensee-Blick bei der Fahrt über die Rheinbrücke sind wir damit wieder am Ausgangspunkt angelangt.

Der Reisebericht ist jetzt etwas lang geworden, ich hoffe, dass der Bericht trotz der vielen off-topic-Bilder auf Interesse gestoßen ist und bedanke mich für die Aufmerksamkeit.


Viele Grüße und ein schönes Wochenende


Tobias


PS: Meine früheren Reiseberichte gibt’s unter www.bahnreiseberichte.de.

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