Einzelmeinung vs. Gesamtbetrachtung? (Reiseberichte)

musicus, Donnerstag, 11.05.2017, 14:02 (vor 2514 Tagen) @ ACS64

Also, ich war vorgestern früh zufällig in einem redesignten ICE 3 (2. Klasse). Die Kunden waren alle erfreut. Viele meinten, die Sitze wären für sie bequemer, endlich Ohren zum Schlafen.

Ist doch in Ordnung. Schön, dass absolut jeder im Zug "erfreut" war.

Und das war der München - Nürnberg ICE um 6:40...

Dieser Teil des Satzes ist entscheidend!

Wenn die DB ein paar Leute verliert, dafür aber die Mehrheit scheinbar damit ganz zufrieden ist und man in Summe Fahrgäste gewinnt, macht sie das scheinbar richtig.

Stimmt. Nur werde ich dann einer der Verlorenen sein, weil irgendein Spinner die Parole ausgibt, mit der Sitzplatzdichte einer 2. Klasse im ICE3 seien Luxusverhältnisse etabliert. Die DB dürfte das wegen ein paar Tausend Euro Jahresumsatz ja nicht weiter stören. Alles Bestens also. Weiter so!

Mir persönlich (BC 100 Kl.2) sind die neuen Züge auch deutlich lieber, da die Sitze für meinen Rücken deutlich angenehmer sind (trotz 1m94).

Im 412 stoße ich (in der 2. Klasse) am Vordersitz, an der Wand und am Nachbarn an (wegen 1m83). Im IC2 auch - und auch im Bim(m)dzf gibt's üble Plätze. Aber wenn ein normal bequemer, ausreichend dimensionierter Zweitklasssitzplatz, wie er Jahrzehnte lang üblich war und auch heute noch tagtäglich zu Zigtausenden durch die Republik rollt, zum Flexpreistarif auf einmal zu viel verlangt sein soll - bitte... da mach ich mir eben ganz unfreiwillig meinen eigenen Reim drauf.

Für Luxussegmente ist da einfach auch die Nachfrage im täglichen Betrieb nicht da. Allerhöchstens noch eine kleine Businessklasse, allerdings kleiner wie beim Railjet (die ist ja auch in Österreich nur beschränkt nachgefragt).

Auch das ist nicht schlimm, eine Businessklasse gibt es, die heißt bei der DB "1. Klasse".

Eisenbahn ist halt nicht wie beim Langstreckenflug, wo die Business den ganzen Flieger finanziert und man nur Economy anbietet, weil man den Flieger nicht mit Business vollkriegt.

Ganz ehrlich: Bei dem unfassbar chaotischen Wirrwarr an Preisen, Aktionen und Sonderangeboten in Kombination mit einer stetig steigenden Zahl an BahnCard-Varianten, kann ich nichtmal annähernd spekulieren, wer zur Finanzierung welchen Beitrag leistet. Ich glaube, ich will's auch gar nicht wissen...


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