Drei Tage durch die Schweiz (Teil 2a) (Reiseberichte)

Twindexx, St. Gallen (CH), Samstag, 11.03.2017, 20:30 (vor 2574 Tagen) @ TD
bearbeitet von Twindexx, Samstag, 11.03.2017, 20:34

Hoi,

Die Endhaltestelle des Busses ist am Bahnhof. Stein am Rhein ist Ausgangspunkt für die S 29 nach Winterthur, die Strecke wird von Thurbo mit GTW bedient.

Im Dezember 2018 wird hier der Halbstundentakt eingeführt. Dafür wird in den Bahnhöfen Seuzach und Stammheim ausgebaut, um die zusätzlichen Zugskreuzungen entsprechend abwickeln zu können. Ab Seuzach geht es dank der stündlich bis dorthin fahrenden S12 schon heute halbstündlich. Nach dem Ausbau wird dann statt der S12 die zeitlich versetzte S11 bis Seuzach verkehren, womit ab Seuzach nach Winterthur dann drei Züge pro Stunde verkehren werden und trotz S35-Halbstundentakt die separate stündliche Direktverbindung nach Zürich nicht verloren geht.

Wir fahren nun auf der Seelinie bis Etzwilen, dort zweigt die Bahnstrecke nach Winterthur ab. Die eingleisige Strecke führt recht kurvenreich vom Hochrhein am Rande des Zürcher Weinlands nach Süden.

Das ist auch ein Grund, warum hier viele Testfahrten mit Schienenfahrzeugen gemacht werden. Die neuen SBB-Twindexx-Triebzüge waren in den letzten anderthalb Jahren Stammgast auf dieser Strecke. Auch die Re 460 durften vor 25 Jahren hier schon ihre Testfahrten unternehmen.

In gut 40 Metern Höhe geht es bei Ossingen über die Thur. Die Gitterbrücke wurde im Laufe der Zeit zwar überholt und modernisiert, im Grunde handelt es sich aber noch um die originale Brücke aus dem Jahr 1875, als die Bahnstrecke von Winterthur nach Singen eröffnet wurde.

Man sieht von der Brücke übrigens die Brücke der Strecke Schaffhausen-Winterthur, umgekehrt genauso. Das war ein Resultat aus den Privatbahnzeiten, wo Strecken wie Pilze aus dem Boden schossen. Die eine Bahngesellschaft hat dann ihre Strecke um die eine Seite des Hügels nach Winterthur weitergebaut, die andere um die andere Seite rumgebaut. Da die Gesellschaften konkurrierten, wurden die Strecken natürlich nicht verknüpft, auch wenn sie wegen der Topografie zur Thurquerung recht nahe zueinander kamen. Ab Winterthur bis Hürlistein fuhren dann beide Gesellschaften auf demselben Bahndamm, weswegen da mal drei Gleise lagen, zwei Gleise der einen Gesellschaft, eines der anderen. Das waren dann auch mit die Gründe, warum dann die SBB gegründet wurden. Dieses chaotische Nebeneinander mehrer Bahnen führte die Privatbahnen letztlich in die roten Zahlen.

Während ich von Winterthur nach Zürich üblicherweise im Fernverkehr auf der Strecke über bzw. unter dem Flughafen unterwegs bin, können wir heute die Strecke über Stadelhofen und den unterirdischen Tiefbahnhof von Zürich kennenlernen.

Da hast du aber die falsche Strecke in deine Karte gezeichnet. Laut dieser bist du via Wallisellen-Oerlikon gefahren statt via Stettbach-Stadelhofen. ;-)

Später hatte die Bremgarten-Dietikon-Bahn die Strecke nach Wohlen gepachtet, die Lücke geschlossen und ein Dreischienengleis gelegt, so dass ein durchgehender Verkehr von Dietikon bis Wohlen möglich wurde.

Die Normalspur ist mittlerweile abgehänkt. Die Zustellung von Güterwagen nach Bremgarten West wurde leider beendet. Bei künftigen Streckensanierungen wird aus dem Dreischienengleis dann auch ein reines Meterspurgleis.

Die Strecke der BDWM endet nach 18,8 Kilometern auf dem Bahnhofsvorplatz von Wohlen.

Als BDWM ging es ursprünglich aber mal weiter als nur bis Wohlen. Wohlen-Meisterschwanden existiert leider nicht mehr. Heute dürfte die Strecke nicht schlecht frequentiert sein, wenn es sie noch gäbe.


Grüsse aus der Ostschweiz.

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Aktuell im Einsatz auf den Linien IC 1, IC 2, IC 3, IC 21, IR 13, IR 15, IR 27 und IR 70:
Der SBB FV-Dosto.


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