Drei Tage durch die Schweiz (Teil 1a m. 43 B.) (Reiseberichte)

TD, Samstag, 04.03.2017, 18:30 (vor 2602 Tagen)

Hallo zusammen,

von Mitte Mai bis Anfang Juli 2016 gab es von der schweizerischen Post Tageskarten und 2-Tages-Karten für die Schweiz. Ich hatte mich damals für vier Tage eingedeckt, davon hatte ich einen Tag für die kürzlich eingestellte Reise durch das Engadin nach Landeck verbraten. Der Busfahrer im österreichischen Postbus hatte zwar etwas komisch geschaut („Wos hosch denn da?“), aber das hat dann auch gepasst, denn das GA gilt bis Landeck.

Aber jetzt zu den drei übrigen Tagen. Ich habe die Karten für drei voneinander unabhängige Tagestouren eingesetzt, bin aber zu faul, um drei Landkarten zu erstellen und werde die drei Touren deshalb unter dem gemeinsamen Beitragstitel einstellen. Ich denke ich habe eine ganz gute Mischung gefunden aus bekannten Touristenstrecken wie Voralpen-Express, Rigi Bahnen oder Oberalp Openair Express sowie Strecken und Bahnen, von denen man hier im Forum äußerst selten etwas sieht und die Leuten außerhalb der Schweiz wohl recht unbekannt sind wie Sihltalbahn, Seetalbahn, BDWM, Suhrentalbahn oder Bipperlisi.

Die Touren fanden an unterschiedlichen Tagen im Juni und Juli 2016 statt, dabei konnte ich die Touren flexibel an den Wetterbericht anpassen, so dass ich diesmal nur Schönwetterbilder im Angebot habe.

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Tour eins führt uns von Konstanz über Schaffhausen nach Zürich zur Sihltalbahn, dann weiter nach Lenzburg und über die Seetalbahn nach Luzern. Von dort geht es mit dem Voralpen-Express nach St. Gallen und zurück an den Bodensee.

Die zweite Tour beginnt mit einer Busfahrt und der Erkundung der Bahnstrecke Etzwilen-Winterthur, dann steht die BDWM nach Bremgarten auf dem Programm, später die Meterspurstrecke der Aare Seeland mobil nach Solothurn und der Regionalverkehr Bern–Solothurn, bevor es dann auf direktem Wege von Bern nach Hause geht.

Bei der dritten Tour wird es dann touristisch, im Fokus stehen die beiden Rigi-Bahnen, dann weiter via Gotthard- und Schöllenenbahn nach Andermatt zum Oberalp Openair Express, mit der RhB nach Chur und zum Streckensammeln über Umwege nach Hause.

Die Reihe besteht aus sechs Teilen, wobei ich diese nicht von 1-6 durchnummeriert habe, sondern nach Tagen, also 1a+b, 2a+b und 3a+b.


Tag 1: Konstanz – Kreuzlingen – Schaffhausen – Marthalen – Winterthur – Zürich – Langnau-Gattikon – Sihlwald – Zürich – Lenzburg – Beinwil am See – Luzern – St. Gallen – Konstanz

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Ich war diesmal zwar allein unterwegs, aber irgendwie gefällt mir die Formulierung mit dem „wir“ besser – auch im Sinne der werten Leserschaft, die im Nachgang an der Tour teilnimmt. Ich bitte das nicht als Pluralis Majestatis auszulegen, sondern vielmehr als Pluralis Modestiae. Jedenfalls beginnen wir die Tour also am Bahnhof in Konstanz und fahren mit der S 14 hinüber ins schweizerische Kreuzlingen, dort steigen wir gleich um auf die S 8 nach Schaffhausen. Beides GTW von Thurbo.

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Auf dem Ostteil der Seelinie von Kreuzlingen nach Schaffhausen bin ich recht selten unterwegs, da diese Strecke im Schatten meiner üblichen Reiserouten liegt. Die Strecke führt landschaftlich reizvoll am Ufer des Untersees des Bodensees und dann des Rheins. Hier geht der Blick über den Rhein zur Insel Reichenau, weiter geht die Fahrt am Untersee.

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Schließlich verengt sich der Untersee und geht in den Hochrhein über, das gegenüberliegende Ufer mit dem Ort Öhningen ist deutsch. Die Bahnlinie verlässt nun für einige Kilometer den Rhein...

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...dann kommt der Klassiker: der Blick von der Rheinbrücke Feuerthalen auf Schaffhausen mit der Festung Munot. Jetzt geht es noch durch den Emmersbergtunnel, dann ist der Bahnhof von Schaffhausen erreicht.

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Bis zur Weiterfahrt bleiben 20 Minuten Zeit für einen kurzen Abstecher in die Altstadt von Schaffhausen, hier der Fronwagplatz mit dem Landsknechtbrunnen. Unweit davon das für seine Freskomalereien bekannte Haus zum Ritter aus dem Jahr 1492.

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Die 20 Minuten sind um, wir sitzen wieder im Zug, diesmal in der S 33 Richtung Winterthur. Auch dies ist wieder ein Thurbo-GTW. Die Strecke trägt den Namen Rheinfallbahn – hier das zum Namen passende Bild. Knapp oberhalb des Rheinfalls überquert die Strecke den Rhein, weiter geht es durch das Zürcher Weinland.

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Ich hatte bei der letzten Tour schon von der Liste der schönsten Ortschaften der Schweiz aus dem via-Magazin berichtet, die uns damals nach Guarda geführt hatte. Mit Marthalen besuchen wir nun einen weiteren Ort von jener Liste.

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Marthalen hat knapp 2.000 Einwohner und liegt im Herzen des Zürcher Weinlands, bekannt ist das Dorf für sein intaktes Ortsbild mit den weiß-roten Fachwerkhäusern, in der Schweiz Riegelhäuser genannt.

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Der Bahnhof von Marthalen wurde unlängst verlegt und rund 400 Meter näher an das Dorf gerückt. Die Bahnsteige mit gläsernem Windschutz sind bereits für den Einsatz längerer Züge vorbereitet.

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Mit der nächsten S 33 fahren wir weiter durch das Zürcher Weinland. Die Rheinfallbahn wurde 1857 eröffnet und sollte ursprünglich der Verbindung zwischen Zürich und Süddeutschland dienen. Nachdem 1897 aber die kürzere Strecke über Bülach eröffnet wurde, gibt es auf der Rheinfallbahn heute nur noch Nahverkehr, wobei zwischendurch auch der ICE Stuttgart-Zürich ein Gastspiel auf der Strecke hatte. Dann folgt die Thurbrücke bei Andelfingen und wir erreichen schließlich Winterthur.

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Für eine kurze Etappe nutzen wir nun den Fernverkehr, mit einem ICN fahren wir von Winterthur nach Zürich.

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Der interessanteste Abschnitt der kurzen Strecke ist die Fahrt durch das Stadtgebiet von Zürich über die Limmat und anschließend der Blick über die Gleise des Vorfelds des Hauptbahnhofs zu Füßen des Prime Towers. Das Gebäude war zeitweise das höchste Hochhaus der Schweiz.

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Nachdem es vorhin in Winterthur nicht geklappt hatte, holen wir in Zürich das Außenbild des ICN nach, dann geht es durch den Bahnhof...

Es geht gleich weiter...

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