FEHMARNBELTTUNNEL - Verfahrensvorschlag für Grossprojekte (Allgemeines Forum)

ThomasK, Sonntag, 19.02.2017, 13:19 (vor 2615 Tagen) @ VT_601

Nun ja, für mich ist die Masse dieser Berufsdemonstranten und die Umweltterroristen von NABU und Co gänzlich fehl geleitet. Am Beispiel der Hamburger Elbvertiefung wegen eines grünen Gräsleins so ein riesen Sch..... durch zu ziehen dazu fällt mir nix mehr passendes ein.


Differenzieren scheint offenbar nicht deine Stärke zu sein.

Gerade bei der Hamburger Elbvertiefung zeigt sich die Inkompetenz der deutschen Verkehrspolitik.

Der Witz ist nämlich, dass die Elbvertiefung gar nicht notwendig ist, da der Jade Weser Port in Wilhelmshaven über die notwendige Wassertiefe verfügt. Ja mehr noch, Hamburg will die Elbe von 13,5 m auf 14,5 m vertiefen, obwohl heute schon große Schiffe 16 m Wassertiefe benötigen und genau das hat der Jade Weser Port in Wilhelmshaven zu bieten.

Damit Hamburg im internationalen Wettbewerb der Riesenschiffe mithalten kann, müsste man die Wassertiefe der Elbe gleich auf 16 m ausbauen, was aber nur mit riesigen Umweltzerstörungen einherginge.

Zum einen müssten die Deiche erheblich verstärkt werden, aber - und das ist das Entscheidende - würde die Grenze zwischen Salzwasser und Süßwasser deutlich elbaufwärts verschoben werden, sodass zahlreiche Obstbäume beim Unterlauf der Elbe absterben würden. Da reichen Biologiekenntnisse der 5. Klasse aus, um zu wissen, das Obstbäume im Salzwasser kaputtgehen. Es geht also keineswegs nur um ein paar Gräser, wie du versuchst uns hier klarzumachen.

Eine intelligente Verkehrspolitik würde nun in der Güterabwägung zum Ergebnis kommen, dass man zwischen Hamburg und Jade Weser Port zu einer intelligenten Aufteilung kommen muss. Kleine und mittlere Schiffe nach Hamburg und die ganz großen Schiffe nach Wilhelmshaven. Demzufolge sind auch die Eisenbahnstrecken Richtung Wilhelmshaven auszubauen.

Das Problem: Wilhelmshaven liegt in Niedersachsen und nicht in Hamburg, weswegen der Föderalismus einer abgestimmten deutschen Verkehrspolitik hier dem abträglich ist. Und nachdem Deutschland derzeit einen der unfähigsten Bundesverkehrsminister, der übrigens von der Partie ist, die du wählst, hat, ist auch nicht zu erwarten, dass der Bund im Ausgleich zwischen Niedersachsen und Hamburg für vernünftige verkehrspolitische Rahmenbedingungen sorgt.


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Grundsätzlich stimme ich dir zu, dass mir Ökoterroristen auch ein Dorn im Auge sind. Das erkennt man z.B. daran, dass die Ökoterroristen in Baden-Württemberg gegen die Reaktivierung einer Eisenbahn klagen. Da geht es u.a. auch um den Lebensraum von Fledermäusen, die sich in einem Bahntunnel noch der Stilllegung eingenistet haben. Jetzt behaupten die Ökoterroristen, dass die Bahn hier nicht mehr fahren könne, weil sie die Strecke stillgelegt habe und der Bahntunnel nun natürlicher Lebensraum der Fledermäuse sei.

http://www.swr.de/swraktuell/bw/stuttgart/nabu-klagt-gegen-hesse-bahn/-/id=1592/did=180...


Da gebe ich dir echt: Diese Ökoterroristen muss man nach allen Regeln der Kunst an den Pranger stellen.

ABER: So pauschal und technikgläubig wie du bist und einfach alle Projekte ohne Rücksicht auf Verluste durchzuwinken, ist das andere Extrem.

Solche Leute wie du schaden der Gesellschaft genauso wie die Ökoterroristen; du jedoch auf der anderen Seite.

Ja zur Reaktivierung von vielen Bahnstrecken, Ja zum Fehmarnbelt-Tunnel, Ja zur Y-Trasse, Ja zur NBS Frankfurt - Mannheim, aber ein ganz entschiedenes Nein zu Stuttgart 21 und ein ganz entschiedenes Nein zur Zweiten Stammstrecke in Form eines Tieftunnels.

Man muss eben genau differenzieren. Und das kann man nur, wenn man sich die Zeit nimmt, die Sachverhalte genau zu analysieren. Das geht aber nicht mit Stammtischparolen.


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