Volkswirtschaftliche Aspekte nicht vergessen (Fahrkarten und Angebote)

numi, Sonntag, 19.02.2017, 13:15 (vor 2595 Tagen) @ oppermad

Die Deutsche Bahn ist ein bundeseigenes Unternehmen und der Bahnverkehr in Deutschland würde ohne starke Zuschüsse der öffentlichen Hand nicht funktionieren. Um diese Zuschüsse zu bekommen muss das Verkehrssystem Bahn jedoch auch einen Nutzen vorweisen können. Dieser Nutzen berechnet sich im Personenverkehr aber fast nur nach den Personenkilometern. Wie viel die einzelne Person für ihren Fahrschein bezahlt ist da ziemlich unwichtig.

Die DB muss also beide wirtschaftlichen Perspektiven betrachten. Zum einen ihre eigene betriebswirtschaftliche Perspektive, sie soll schließlich Geld verdienen. Zum anderen aber auch die volkswirtschaftliche Perspektive, sie ist schließlich auf Zuschüsse angewiesen. Es kann daher durchaus sinnvoll sein, den einen Faktor zu verschlechtern wenn der andere dadurch deutlich profitiert.


Einmal als Beispiel. Wenn die DB im FV 10 % mehr Fahrgäste transportiert, dann verbessert sich auch das Nutzen-Kosten-Verhältnis von geplanten Bauprojekten für den Fernverkehr um diese 10 %. Damit kann ein zuvor volkswirtschaftlich unwirtschaftliches Projekt plötzlich doch wirtschaftlich sein und es besteht die Möglichkeit einer Finanzierung durch die öffentliche Hand. Da die DB unter sehr vielen Kapazitätsengpässen leidet, ist der Ausbau des Schienennetzes auch einer der wichtigsten Faktoren für einen langfristigen betriebswirtschaftlichen Erfolg der DB.


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