Von Engadin, Pinzgau & Rosental [2/4 m. 48 B.] (Reiseberichte)

TD, Mittwoch, 01.02.2017, 17:23 (vor 2635 Tagen)

Hallo zusammen,

willkommen zum zweiten Teil unserer kleinen Rundreise durch die Schweiz und Österreich. Im ersten Teil waren wir mit der Rhätischen Bahn mit einem Zwischenhalt in Guarda nach Scuol-Tarasp gefahren.

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Bevor wir nun weiterreisen in Richtung Landeck, haben wir auch in Scuol Zeit für eine kleine Runde durch den Ort. Scuol ist der Hauptort des Unterengadins mit etwa 4.700 Einwohnern. Insbesondere der Dorfplatz mit den alten Engadinerhäusern ist einen Besuch wert.

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Nachdem der Erste Weltkrieg die Pläne für einen Weiterbau der Bahnstrecke nach Landeck bzw. zur geplanten Reschenscheideckbahn zunichtemachte, ist die Weiterreise nur auf der Straße möglich. Mit dem Postauto geht es nun weiter dem Inntal folgend zur österreichischen Grenze.

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25 Minuten dauert die Fahrt bis zum Grenzort Martina, dabei kommen wir an der Ruine der Burg Tschanüff vorbei. Kurz darauf folgt das Dorf Ramosch mit der gotischen Florinuskirche.

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Der Grenzort Martina (deutsch Martinsbruck) liegt auf der schweizerischen Seite der Grenze, auch die Grenze zu Südtirol ist nicht weit. Das Dorf am Inn hat rund 100 Einwohner. Im Vordergrund die Bushaltestelle, im Hintergrund die Grenze.

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Die Landesgrenze kennzeichnet auch den Übergang vom graubündnerischen Unterengadin zum tirolerischen Oberinntal. Der Inn ist hier für einige Kilometer Grenzfluss, das linke Ufer ist schweizerisch, das rechte österreichisch. Die Grenzkontrolle für Autos, die aus Österreich über den Inn kommen, findet in einem Kreisverkehr statt.

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Alle zwei Stunden findet hier ein internationales Bustreffen statt. Links ein Bus der SAD aus Südtirol zur Fahrt nach Mals an der Vinschgaubahn, rechts das schweizerische Postauto der Linie Scuol-Samnaun und in der Mitte der österreichische Postbus nach Landeck, den wir nun besteigen.

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Knapp eine Stunde dauert die Busfahrt durch das teils schluchtartig enge Inntal. In Pfunds quert der Bus einmal kurz den Inn, um eine Bushaltestelle in Pfunds-Dorf am rechten Innufer anzufahren, dann geht es am linken Innufer weiter.

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Schließlich weitet sich das Inntal und der Bus erreicht die Endhaltestelle beim Bahnhof Landeck-Zams an der Arlbergbahn.

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Der Bahnhof Landeck wurde 1883 eröffnet, damals noch als Endbahnhof der Strecke aus Innsbruck. Im Folgejahr war auch die Gebirgsstrecke nach Bludenz fertiggestellt. Nachdem der Bahnhof in der Nachbargemeinde Zams im Zuge einer Neutrassierung der Arlbergbahn aufgelassen wurde, heißt der Bahnhof seit 2006 Landeck-Zams.

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Mit einem Railjet geht es nun auf der Arlbergstrecke nach Innsbruck, dabei folgen wir weiter dem Lauf des Inns.

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Hatte ich schon mal erwähnt, dass ich ein Liebhaber österreichischer Süßspeisen bin? Heute serviert Henry am Zug Topfenstrudel mit Vanillesauce.

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In Innsbruck steigen wir um, mit einem Vier-Wagen-IC geht es nun weiter nach Zell am See. Im Stadtgebiet von Innsbruck gibt es die letzte Begegnung mit dem Inn, dann fahren wir weiter auf der Unterinntalbahn.

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Ab Wörgl wechseln wir auf die Salzburg-Tiroler-Bahn oder Brixentalbahn. Die Strecke ist landschaftlich eigentlich ganz reizvoll, nur spielt das Wetter nicht mit. (Wer lieber Sonnenbilder von der Strecke sehen möchte, klickt hier, damals sind wir im Panoramawagen des EC Transalpin die Strecke gefahren.)

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Auch über dem Zeller See hängen Regenwolken. Vom Fernverkehr wechseln wir hier wieder auf Schmalspur, unser nächstes Ziel ist die Pinzgauer Lokalbahn, die von Zell am See nach Krimml führt.

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Auf einer Spurweite von 760 Millimetern, der sogenannten bosnischen Spurweite, fahren wir nun durch das Tal der Salzach. Es verkehrt ein Wendezug mit einer Gmeinder-Diesellok.

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Die Schmalspurbahn wurde in den Jahren 1896 bis 1898 erbaut, die Bahnhofs- und Stationsgebäude wurden dabei in einer einheitlichen Standardbauweise errichtet. Die Strecke verläuft auf dem breiten Talboden durch den Pinzgau zwischen dem Nationalpark Hohe Tauern und den Pinzgauer Grasbergen.

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Bei Neukirchen fahren wir in ein Regengebiet...

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...und kurz darauf begleitet uns ein Regenbogen.

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Schließlich endet die Fahrt am Bahnhof Krimml. Die Pinzgauer Lokalbahn ist knapp 53 Kilometer lang, von Zell am See bis hierher hat die Bahn rund 160 Höhenmeter überwunden. Der Bahnhof Krimml ist ein ganzes Stück vom eigentlichen Dorf und den Krimmler Wasserfällen entfernt. Ursprünglich gab es Pläne, eine elektrische Kleinbahn von der Endstelle bis zu den Krimmler Wasserfällen zu errichten und auch eine Verbindung zur Zillertalbahn herzustellen. Beide Pläne wurden jedoch nicht verwirklicht, so dass wir zur Weiterfahrt ins Ortszentrum nun auf den Bus umsteigen. Vor einigen Jahren wurde eine Verlängerung der Pinzgauer Lokalbahn zu den Krimmler Wasserfällen wieder ins Gespräch gebracht.

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Für heute beenden wir den Reisebericht nun am Bahnhof Krimml, denn am Abend regnet es in Strömen, so dass wir unsere weiteren Aktivitäten auf den nächsten Tag verschieben.

Viele Grüße

Tobias

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[image] "Fensterplatz, bitte." - Meine Bahnreiseberichte.de.| instagram.com/fensterplatz.bitte/


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