Einsatz ICE 4 für die Schweiz (Allgemeines Forum)

Twindexx, St. Gallen (CH), Montag, 09.01.2017, 19:54 (vor 2656 Tagen) @ ICE-TD

Hoi,

Bis Hannover-Berlin auf ETCS umgerüstet wird wird es wohl noch viele Jahre dauern, ab 2018/19 wird erstmal auf CIR-ELKE umgerüstet. http://fahrweg.dbnetze.com/file/fahrweg-de/3704308/07ijVMl2UStim5XRvY8lhGf6Nmk/12049942...

Der Schritt ist nur nötig, weil in Deutschland generell bei ETCS zu sehr gepennt wurde. Bis spätestens 2030 müssen alle LZB-Strecken auf ETCS umgerüstet sein. Ersatzteile für die ältere LZB-Version werden aus Altersgründen bereits seit fünf Jahren nicht mehr hergestellt, was die Industrie zuvor auch entsprechend angekündigt hatte. Eigentlich hätte man dann direkt auf ETCS gehen müssen, was man aber verschlafen hat. Und jetzt alles sofort auf ETCS umzurüsten, würde die Kapazitäten im nun benötigten Zeitrahmen sprengen.

Deshalb muss man nun gezwungenermassen für wenige Jahre noch auf die CE-Version aufrüsten, um nicht für diese Zeit auf PZB begrenzt zu werden. Bei der CE-Version wurde die Systempflege von der Industrie auch schon vor einigen Jahren eingestellt. Ohne Not würde man ja gar nicht mehr daran denken, auf was aufgekündigtes noch aufzurüsten. Aber da gibts halt noch etwas länger Ersatzteile.

Die ETCS-Ausrüstung der bestehenden LZB- und LZB-CE-Strecken beginnt ab 2020. Ab 2026 werden dann Schritt für Schritt auch alle LZB-CE-Einrichtungen abgestellt, was dann bis 2030 vollständig erledigt sein sollte.

Danach bin ich mal gespannt, wie lange es die PZB noch machen wird. Die wird auch nicht jünger. Für die fahrzeugseitige ETCS-Entwicklung stellen diese Altsysteme die Entwickler vor die grössten Probleme. Denn für diese braucht es ein STM, welches die Daten für das ETCS-Gerät übersetzt. Also auch bei Betrieb unter PZB wird die Zugsicherung künftig über die ETCS-On-Bord-Unit geschehen. Für ICE 4 und DoIC2 könnte man das ETCS sicher schneller als erst 2018/2019 liefern, wenn man keine Altsysteme berücksichtigen müsste.

Die grössten Probleme bereitet derzeit Frankreich, wo die SNCF aus alten Loks die Zugsicherungsysteme ausbaut, um sie den Konkurrenten von Alstom für ihre neuen Loks zur Verfügung zu stellen, damit diese überhaupt noch Fahrzeuge nach Frankreich liefern können. Denn Alstom hat da das Patent drauf und liefert keine Einzelteile für Drittanbieter, sondern nur ihre Komplettlösung für Konkurrenten zu Mondpreisen, wo die Konkurrenten nicht zahlen wollen und dann dem Kunden SNCF sagen, ich liefere dir die Lok einfach ohne Zugsicherung oder du besorgst uns die nötigen Teile für ein STM. Dann besorgt die SNCF eben die Teile, wenn sie nicht Alstom als Monopolanbieter in Frankreich möchten mit entsprechenden Preisen.

Von daher: Je früher die nationalen Altsysteme verschwinden, desto besser.


Grüsse aus der Ostschweiz.

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Aktuell im Einsatz auf den Linien IC 1, IC 2, IC 3, IC 21, IR 13, IR 15, IR 27 und IR 70:
Der SBB FV-Dosto.


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