Eigentlich alle Fernbahnhöfe in Deutschland (Allgemeines Forum)

ALR997, Freitag, 27.05.2016, 21:54 (vor 2862 Tagen) @ schmidti91

Wenn man das Ganze (gar nicht mal so sehr) kritisch betrachtet dann findet man an so gut wie jedem Bahnhof ein mehr oder weniger großes Manko. Warteräume im Stil der österreichischen Bahnhöfe findet man kaum - Augsburg/Ulm (ich kann mich nicht mehr genau erinnern) vor 3 Jahren war da wohl die ruhmreiche Ausnahme. Mehr als die bestehenden Bahnhöfe wären für meinen Geschmack Lounge-würdig und zum schnellen Umstieg eignen sich Bahnhöfe wie Hannover, Köln oder Hamburg nur bedingt, entweder wegen der schlechten Knotenzuläufe (Hamburg, Köln) oder wegen des suboptimalen Aufbaus der viel Zeit und Nerven kostet (Hannover, Dortmund, Stuttgart).

Auch der Zustand vieler Bahnhöfe, gerne genommen werden Duisburg, Osnabrück oder Stuttgart lassen sehr viel zu Wünschen übrig und wirklich hauptstadtwürdig sind Bahnhöfe wie Wiesbaden, Düsseldorf und Schwerin auch nicht.

Wenn ich überlege, wo ich wirklich ungerne nachts stranden möchte, wären da auch noch Frankfurt (wegen seines schlechten Rufes), Braunschweig (weil ich aus Erfahrung weiß, was dort für Spinner unterwegs sind) und auch Köln Deutz ist da relativ weit vorne.

Aber man will ja nicht nur schimpfen, was könnte man besser machen?
1. am Betrieb arbeiten
Ganz simpel und hat nichts mit dem Bahnhof selber zu tun: die Maßnahmen wie im Bahnknoten Köln, im Knoten Hamburg oder Rhein-Main plus werden hoffentlich für mehr Zuverlässigkeit sorgen. Das sollte bestenfalls die Wahrscheinlichkeit schmälern, überhaupt mal irgendwo zu stranden.
2. Sicherheitsgefühl verstärken
Mindestens alle Bahnhöfe mit regelmäßig mehr als fünf Zughalten pro Stunde hätten in irgendeiner Art und Weise Personal vor Ort verdient. Da gibt es natürlich Ausnahmen, aber als Referenz aktuell nicht schlecht.
3. Warteräume im 24-Stunden-Betrieb
Wo die Gefahr besteht, zu stranden, sollten rund um die Uhr Warteräume, im Zweifelsfall zu besseren Zeiten auch mit einer Aufsicht (z.B. ein Serviceschalter), zur Verfügung stehen. Wenn ich mich an den Bahnhof Seesen erinnere, wo eine Wartehalle im besten Zustand zur Verfügung steht - nur eben leider nicht, wenn das ReiseZentrum nicht geöffnet hat, dann denke ich mir schon, dass das ziemlich unsinnig ist. Oder Cottbus, scheinbar kein Musterbeispiel für herausragende Wartemöglichkeiten, sollte man mal über Nacht dort warten müssen, obgleich eine große Bahnhofshalle mit zahlreichen Sitzbänken vorhanden ist - man müsste nur die Türen offen lassen.
4. Mehr Lounges mit optimierten Öffnungszeiten
Für Reisende im Fernverkehr wären an mehr Knotenbahnhöfen Lounges interessant. Das könnten dann auch ruhig an kleineren Bahnhöfen sehr kompakte Einrichtungen sein, jedenfalls komfortable 1.-Klasse-Wartebereiche, die solange geöffnet haben, wie sinnvollerweise ein Zug zu erreichen ist. Wenn der letzte Zug an einem Bahnhof um 21 Uhr fährt, braucht man nicht bis halb 12 geöffnet zu haben, wenn der letzte Zug um halb 12 fährt, ist es blöd, die Lounge schon um 21 Uhr zu schließen ;-)
5. Toiletten
An Bahnhöfen (auch an kleineren Stationen) sollten kostenfreie WCs vorgehalten werden, oder über private Betreiber kostenpflichtige Exemplare errichtet werden. Jedenfalls sollte man an möglichst allen Bahnhöfen die Möglichkeit haben, nicht in die Büsche gehen zu müssen!
6. Aufenthaltsqualität verbessern
Wer wartet schon gerne an einem Bahnhof wie Kassel Wilhelmshöhe? Am Bahnsteig so ansehnlich wie in der Empfangshalle, also so gut wie gar nicht. Solche Bahnhöfe - obgleich sie ja oft kaum mehr als 20 Jahre alt sind - hätten schleunigst eine Schönheitskur verdient. Nimmt man sich als Referenz die Modernisierungsprogramme von ÖBB, SBB oder NS hat man wunderbare Vorbilder vom Knotenbahnhof bis zum kleinsten Haltepunkt.

Nächtliche Grüße


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