Wer nur Kostenaspekte anschaut, kommt nie zu Lösungen (Allgemeines Forum)

Ellerbahnhof, Montag, 17.08.2015, 17:06 (vor 3167 Tagen) @ GUM

Bloß nicht. Im Nahverkehrsetat herrscht absoluter Geldmangel, eine Brücke/Querung oder was auch immer ist ein absolutes Luxusthema.


Was ist das dann für eine fahrgastfeindliche Einstellung?


Fahrgastfeindlich ist diese Einstellung nun wirklich nicht. Es ist halt eine Frage der (persönlichen) Einschätzung, ob ein Riesenbrückenbauwerk einen wirklichen Nutzen bringen wird.

Klar. Man kann so ein Thema konstruktiv angehen, oder anders. Allein "Riesenbrückenbauwerk" reicht ja zu Einschätzung aus, ob sich eine Diskussion überhaupt noch lohnr.

Die entscheidenden Fragen lauten:
+ Für wie viele Prozent der Fahrgäste verkürzt sich der Weg nennenswert?

Man könnte auch sagen, die entscheidende Frage ist, wie die Einschätzung aus Kundensicht ist.


Bei der derzeitigen Fahrplanstabilität rate ich von der Verkürzung der Mindestumsteigezeiten dringend ab.

Na ja, das ist Abwägungsfrage. Bei der derzeitigen Fahrplanstabilität ist jede Verkürzung der Umsteigewege hilfreich, wäre dann die passende Sichtweise. Die Mindestübergangszeiten dürfen sich ja nicht an den Leuten orientieren, die im ICE erster Klasse ankommen, sondern an denen, die Wagennummern im hinteren Teil haben.

Zahlen die relevant sind sehen so aus:

2011 wurden die Kosten wie folgt geschätzt:
- ca. 5 Mio. Euro (nicht barrierefrei)
- ca. 7 Mio. Euro (barrierefrei)
Quelle: http://www.ris-muenchen.de/RII/RII/DOK/SITZUNGSVORLAGE/2519738.pdf

Wer das für einen Knotenbahnhof wie München für zu teuer hält, dürfte Bahnverkehr wohl auch insgesamt nicht besonders schätzen.


Das Argument trifft ganz und gar nicht zu. Mit Preissteigerung und neuen baurechtlichen Anforderungen wird das Projekt mindestens 15 % teurer - die Schätzungen liegen ja schon 5 Jahre zurück.

Mein Gott, was ist das denn für ein Argument. Natürlich steigen Preise. Dann kostet die Gleisquerung eben 10 Mio. und der Neubau der Hbf-Hülle 1,2 Mrd. - logisch, das da eine solche Verbindung nicht finanzierbar ist, weil man ja die 10 Mio als Teil der Preissteigerung für den Rest braucht.

Dieser Betrag könnte doch viel sinnvoller für eine Verknüpfung des bestehenden Südrings mit einer U-Bahn-Station aufgewendet werden. Damit könnten viele neue Fahrtrelationen und echte Fahrzeitverkürzungen geschaffen werden.

Hätte auch gerne. Ist aber trotzdem eine Größenordnung teurer.

Sorry, aber aus meiner Sicht muss Kundenorientierung im Mittelpunkt stehen, wenn Bahn längerfristig eine Chance haben will. Bedenkenträger stehen auf der DB-Gehaltsliste in ausreichender Zahl, dafür brauche ich kein Bahnforum.

Die Meinung möchte ich respektieren, sehe aber leider den echten Nutzen dieses Bauwerks nicht.

Sehr viele Leute sehen das anders. Aber klar: sehr viele Leute können sich auch irren. Aber deine Argumente reichen ganz bestimmt nicht aus, um hier dazu aufzurufen, nicht für die Petition zu stimmen.

Edmund Lauterbach

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