Eins, zwei, drei: Die Heidebahn (Teil 6a) (Reiseberichte)

Sören Heise, Region Hannover, Freitag, 14.08.2015, 11:49 (vor 3150 Tagen)

Moin!

Die Reise auf der Heidebahn sieht uns heute in Soltau. Letzte Woche waren wir weiter im Süden, hier findet ihr den Bericht.


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Soltau ist der Betriebsmittelpunkt des Heidekreuzes. Hier kreuzen sich die Heidebahn und die Amerikalinie, der aktuelle Fahrplan bietet allerdings lediglich Richtungsanschlüsse Walsrode <-> Bremen. Die drei Stellwerke Sw, Smf und So wurden 1935 gebaut, was man ihnen auch ansieht. Weiterergehende Informationen zu den Signalen in Soltau bietet die DREHSCHEIBE 263 - abseits der Bahnsteige ist kaum ein Signal frei zugänglich.

Gleich drei Privatbahnen schlossen in Soltau an die Heidebahn (und die Amerikalinie) an. Sie alle hatten mit dem Bahnhof Soltau Süd eine eigene Station mit Gleisverbindung zur Staatsbahn und alle gingen in den 1944 gegründeten Osthannoverschen Eisenbahn AG auf.
Am ältesten ist die Strecke nach Celle. Sie erreichte Soltau am 23. April 1910 mit Eröffnung der Teilstrecke ab Bergen. Seit 1961 bedienten die Reisezüge in Soltau den Staatsbahnhof, zum Sommerfahrplan 1975 endete der Reiseverkehr, ein Jahr später auch zwischen Bergen und Celle.
Am 13. Juni 1913 erfolgte die Eröffnung der Strecke nach Lüneburg. Auf der sogenannten Gebirgsbahn endete am 26. Juni 1975 der Reiseverkehr zwischen Soltau und Schwindebeck, zum Sommerfahrplan 1977 auch auf der Reststrecke. Für den Güterverkehr und gelegentliche Sonderzüge sind beide Strecken noch in Betrieb.
Erst am 15. Mai 1920 ging die Bahnstrecke nach Neuenkirchen in Betrieb. Sie verläßt Soltau in westlicher Richtung. Am 27. Mai 1961 endete der Reiseverkehr endgültig, nachdem er bereits von 1928 bis 1947 geruht hatte. Eine Einführung der Züge in den Bundesbahnhof wäre nur mit Kopfmachen möglich gewesen. Güterverkehr bestand noch bis 1986, am 31. März 1996 erfolgte schließlich die offizielle Stillegung. Etwa ein Kilometer im Raum Neuenkirchen wird als Draisinenstrecke weiterbetrieben.

Die nördliche Heidebahn, also der Abschnitt Soltau - Buchholz, wurde in den 60ern und 70ern modernisiert und rationalisiert, landete aber dennoch auf der Stillegungsliste. Ab 1978 gab es Proteste und diverse Aktionen zum Erhalt. Das führte zum Erfolg: Zum Sommerfahrplan 1989 wurden die Schienenbusse durch Triebwagen der Baureihe 628.2 abgelöst, es ging aufwärts. Der wochentägliche Stundentakt konnte aber erst im Dezember 2011 nach der Streckenmodernisierung eingeführt werden. Zusammen mit den neuen Fahrzeugen hat er hoffentlich für eine weitere Nachfragesteigerung gesorgt. Für lange Jahre gab es zwischendurch übrigens in Soltau keine durchgehenden Züge, es war generell ein Umstieg erforderlich.

Kurz nach Soltau quert die Heidebahn die Strecke nach Uelzen auf einer Brücke, zuvor war rechts der OHE-Bahnhof Soltau Süd zu sehen. Soltau Nord ist ein Haltepunkt im Wald. In fußläufiger Entfernung befinden sich ein Hotel, eine Berufsschule sowie eine Bushaltestelle. Wolterdingen erhielt im Zuge der Modernisierung einen neuen Bahnsteig. Der alte lag vor dem Empfangsgebäude, der neue auf der Gleisseite direkt am Bahnübergang. Seit 1979 ist hier nur noch ein Haltepunkt.


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Die Bilder in Teil 6b.


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