Andere Route bei Zugausfall? (Allgemeines Forum)

kindergärtner, Dienstag, 30.06.2009, 12:09 (vor 5386 Tagen) @ Steffen
bearbeitet von kindergärtner, Dienstag, 30.06.2009, 12:13

Wenn Du Dir auf bahn.de Verbindungen von Achen nach Brüssel "ohne ICE" anzeigen lässt, wirst du feststellen, dass es keine relevante Verbindung über Heerlen gibt, die schneller als die existierenden Reisemöglichkeiten mit RE/IR über Welkenraedt sind. Von daher stellt sich die Frage so gar nicht.


Klar, weil es länger dauert. Das hilft hier nur nicht weiter, weil der schnellere Weg ja in diesem Fall gespert ist!

Also das jetzt gleichzeitig die Neubaustrecke Aachen - Liege und die Altstrecke über Welkenraedt gesperrt sind, sollte nicht sehr häufig vorkommen.

TCV (Punkt 13, Anhang 2, Seite 36) lässt sich ein Anspruch zur Weiterreise über diesen Weg in diesem Falle nicht ableiten.

In dem letztgenannten Dokument steht:

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13.5 Anstelle dieser Ansprüche gemäß Punkt 13.1 und 13.2 kann der Reisende auch

  • seine Reise mit einem Zug der beteiligten Beförderer fortsetzen, mit dem er sein Reiseziel mit möglichst
    geringer Verspätung erreicht.

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Das ist auch auslegungsfähig. Wenn der ICE strandet, darf ich nicht mit einem SNCB-Zug weiter fahren, weil das ein anderer Beförderer ist?

Sowohl beim ICE als auch beim Thalys sind auf dieser Strecke die beteiligten Beförderer SNCB und DB. Die NS ist in diesem Falle nicht zugehörend.
Und ich schrieb es bereits: das ICE-Ticket nach Brüssel unterliegt dem TCV, gilt also auch in allen belgischen Zügen auf der Strecke.

Und was bedeutet überhaupt "Beförderer"? DB Fernverkehr und DB Regio sind unterschiedliche Unternehmen, die diversen DB-Töchter (u.a. die Euregiobahn hier) ja eigentlich auch.

Beförderer bedeutet das/die Unternehmen, das/die codiert auf der Fahrkarte für den entsprechenden Streckenabschnitt steht/stehen (z.B. 1080 für die DB(x), 1181 für ÖBB). Das hat nichts damit zu tun, welches Logo einer Bahngesellschaft auf einem Zug klebt, mit dem man mit dieser Fahrkarte unterwegs ist. Alles andere wäre auch Blödsinn, denn sonst würde ein Reisender, der von München nach Wien im Railjet unterwegs ist, stranden, wenn der Zug im Bayrischen und weiterkommen, wenn der Zug östlich Salzburg verreckt, während es für den Nutzer eines ICE auf gleicher Strecke umgekehrt wäre.

Im übrigen kann der auf deinem Ticket stehende Beförderer es auch veranlassen, dass du (auf seine Kosten) mit einem Dritten (sei es Bus, sei es der Zug eines nicht beteiligten Beförderers) weiterkommst. Aber das macht der und nicht du. Also Antwort auf deine Ursprungsfrage: Nein, nicht eigenmächtig und entgegen den DB-Planungen auf deren Kosten.

(x) Mit "1080" treten mehrere Bahngesellschaften (z.T. auch nur streckenspezifisch) gemeinsam auf, siehe z.B. SH-Ticket


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