Kein richtiger Südbahnhof mehr (35 Bilder) (Reiseberichte)

Sören Heise, Region Hannover, Mittwoch, 26.11.2014, 15:57 (vor 3431 Tagen)

Guten Tag,

aufgrund einer kurzfristigen Fahrplanänderung wird das für heute angekündigte Bahnhofsportrait Rosenheim um zwei Wochen verschoben.
Heute darf ich stattdessen einen besonderen Leckerbissen präsentieren. Zuvor ein Sicherheitshinweis: Alle, die den Bahnhof nur aus der Zeit vor dem Umbau kennen, schauen sich die Aufnahmen auf eigene Gefahr an. Sie werden die Station nicht wiedererkennen. Ich stieg am 19. August 2014 in Gera statt am Hauptbahnhof am Südbahnhof um.


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Im Jahr 1892 errichtete die Königlich Sächsische Staatseisenbahn als Endpunkt ihrer Neubaustrecke aus Wünschendorf einen Personenbahnhof im Süden Geras. Die ältere Strecke nach Gößnitz hatte hier bereits seit 1886 einen Güterbahnhof. Am 1. Dezember 1892 wurde der neue Bahnhof in Betrieb genommen, er hieß Gera-Pforten. Seit dem 1. Mai 1893 hielten auch die Züge der Strecke nach Gößnitz. Zum 1. Juni 1896 wurde der Bahnhof umbenannt, Gera (Reuß) S.Stb. war der neue Name (auf der TK25 aus dem Jahr 1903 heißt er aber noch Pforten).
Schon sehr schnell erwies sich der Bahnhof als zu klein, es folgte neben Umbauten für den Güterverkehr und einem neuen Heizhaus auch eine Umgestaltung der Anlagen für den Reiseverkehr: Die Bahnstrecken wurden höhergelegt und ein neuer Bahnhof entstand wenige Meter weiter nördlich. Er erhielt drei Bahnsteige, auch die (p)reußischen Züge nach Weida - Saalfeld konnten nun halten. Am 17. Juli 1913 wurde der Bahnhof mit unverändertem Namen in Betrieb genommen und mit ihm auch das große Empfansgebäude. Nach Vereinigung der Länderbahnen wurde der Bahnhof in Gera Süd umbenannt. Nach 1945 verschwanden zwei Bahnsteiggleise in die Sowjetunion und kamen nie wieder. Die Strecke zwischen Haupt- und Südbahnhof wurde aber von einem auf zwei Gleise erweitert, vor der Demontage waren es vier.
Im Februar 2002 wurde im Geraer Stadtrat beschlossen, den Bahnhof noch weiter nach Norden zu verlegen, ihn somit näher an die Straßenbahn heranzuführen. Anno 2003 begannen die Arbeiten, die nach Redaktionsschluß meiner Quelle (Wilfried Rettig, Die Elstertalbahn. Die Geschichte der Eisenbahn zwischen Gera, Greiz, Plauen und Weischlitz. Freiburg 2006) vollendet wurden.


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1 Mit 40 km/h setzt VT 301 seine Fahrt bis zum nahen Hauptbahnhof fort.


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2 Bahnsteigbild.


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3 Richtige Zugzielanzeiger. Das Haus unterm linken behalten wir im Auge.


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4 Wir nähern uns dem Bahnsteigende.


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5 Das Haus, von näher dran. Es sieht irgendwie wie ein Bahnhof aus, oder?


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6 Stimmt.


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7 Duch die großzügige Gleisanlage schleicht sich 612 174 heran.


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8 Nicht die Bäume sind interessant, sondern das Haus dahinter. Wir werden noch es von der Straßenseite sehen.


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9 Am Bahnsteigende. Es dauert ziemlich lange, bis das Geländer endet, und dann ziemlich lange, bis der Zug hält.


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10 Der Westeingang des Personentunnels. Er sieht alt aus, teilweise. So sah der Bahnhof früher mal aus (Bildquelle). Allem Anschein nach dient der einstige Aufgang zum auf dem Bild vordersten Bahnsteig nun als Abschluß des Bahndamms.


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11 Treppenaufgang.


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12 Treppenaufgang.


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13 Hinweisschilder.


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14 Blick zurück.


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15 Noch einer. Auch wenn sie noch so weit entfernt ist vom Bahnsteig, die Bahnhofshalle hat geöffnet.


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16 Es gibt zwar keinen Schalter mehr, aber man kann das Fahrgeld auch verspielen.


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17 Anti-Fahrrad-Gitter auch am Eingang.


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18 Das Empfangsgebäude von der Straßenseite.


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19 Über einen gepflegten Fußweg erreichen wir den alten Sächsischen Bahnhof. Sein Empfangsgebäude ist noch erhalten.


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20 Detail.


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21 Nach langjähriger Nutzung durch die Post und anschließender Verwaltung durch DB Leerstandsmanagement heute ein Klub.


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22 Zurück zum Südbahnhof.


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23 Gleich sind wir wieder da.


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24 Der Bahnhofsplatz.


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25 In der Nordhälfte der Halle Bioläden.


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26 Wandbild.


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27 So sieht es aus, wenn man die Treppe zum Bahnsteig hochgeht.


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28 Nach Nutzung der anderen Treppe sehen wir die Straßenbahnhaltestelle. Sie heißt Park der Jugend.


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29 Blick zum Bahnsteig.


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30 Niederflurtatra.


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31 Ansicht von der anderen Seite.


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32 Der Zugang.


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33 Die Treppe.


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34 Bahnsteigbild.


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35 612 175 war nach Greiz unterwegs.


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Wenig später kam der Zug nach Leipzig, mit dem ich diese seltsame Station verließ.


Viele Grüße
Sören

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