Nicht lange her: Fäkalienprozeß bei der Bahn (Allgemeines Forum)

Henrik, Donnerstag, 30.10.2014, 23:30 (vor 3459 Tagen) @ GibmirZucker

Insofern sortiere ich die neue Nachricht betreffs der Bustoiletten auch ein wenig unter bahnaffine Greuelpropaganda ein. Auch wenn das Handeln der Busfahrer gesetzeswidrig ist.

Nein, zwar war das traditionelle Klo im Zug auch nicht gerade appetitlich, aber im Vergleich zu den Fernbussen gibt es da schon Unterschiede.

1. War die Benutzung nur während der Fahrt gestattet. Im Regelfall verteilte das den Abfall ein bisschen.

Im Regelfall.. im Regelfall sollte man eh nicht in einem Verkehrsmittel auf Klo gehen,
ansonsten kann man es eh nicht beeinflussen, wenns raus will, muss es raus - egal ob der Zug nun im Bahnhof steht oder nicht.

2. Der Abfall blieb auf den Schienen liegen, d.h. es wurde primär die Bahn (bzw. ihre Mitarbeiter) selbst geschädigt. Nur in Ausnahmefällen flog ein Stück Menschendung in einen Schrebergarten an den Gleisen.

Diese Ausnahmefälle waren Regelfälle.
Mal von den unappetitlichen Szenen an den Bahnhöfen abgesehen, waren nicht nur Schrebergärten betroffen, sondern auch Grundstücke, Häuser unter Brücken, regelmäßig.
Und aufgrund dieser Vorfälle verdonnerte das OLG die Bahn dazu, ihre Züge zu geschlossenen Systemen umzurüsten (Fäkalienprozeß).

3. Der wichtigste Punkt: Es handelte sich um menschliche Ausscheidungen und Wasser. Im Zeitungsbericht wird unterschlagen, dass eine chemische Toilette, wie der Name sagt, eben auch mit Chemikalien funktioniert. Die Brühe muss in speziellen Einrichtungen entsorgt werden und darf auf keinen Fall in die freie Natur verteilt werden. Die Chemikalien sind das größere Problem als die Kacke.

das betrifft nicht jede chemische Toilette, hier mag das der Fall sein - ist aber eh irrelevant.

Der Hintergrund wurde hier ja auch ausführlich beschrieben,
der weiterhin rapide ansteigende recht frische Fernbus-Markt.
Da konnte nunmal die Infrastruktur nicht ebenso wachsen.
In 5 Jahren werden wir etwa bei 30 Mio Fernbus-Fahrgästen liegen - dann wird es dieses Problem nicht mehr geben.
Die Bahn hatte 5 Jahre nach dem Urteil noch immer nicht jedes Klo umgerüstet.
Das Problem hier ist erkannt, publik,
Fernbusanbieter sowie Busunternehmer halten den Vorfall für völlig inakzeptabel und zogen Konsequenzen.
Die Behörden sind informiert. Ordnungsamt und Polizei haben die Ermittlungen aufgenommen.


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