Reisebericht: 28 Stunden Deutschland mit dem Zug (Teil 5+6) (Reiseberichte)

Matze86, München, Donnerstag, 18.06.2009, 07:48 (vor 5418 Tagen) @ Claus_NN

Zuerst noch zu Teil 4: Die Frikadelle kommt mir bekannt vor...

Teil 5: Berlin Hbf-München Ost, CNL 1201

Nachdem ich den ICE Sprinter leicht wehmütig verlassen habe, machte ich mich vom Tiefbahnhof in Berlin auf den Weg zu den Hochbahnsteigen, wo ich auf den CNL nach München wartete. Für diese Fahrt habe ich mir ein Singleabteil im Schlafwagen Talgo reserviert. Der CNL traf pünktlich ein und wurde von einer 101 gezogen. Ich bezog mein Abteil und war über die Größe ein wenig enttäuscht, da bieten die Schlafwagen Comfortline doch einiges mehr in den Deluxe-Abteilen. Man hat dem Zug allgemein sein Alter angesehen, ferner scheint die DB auch nur halbherzig mit ihm umzugehen, mein Vorhang ist beispielsweise halb aus der Schiene gerissen. Als positiv empfand ich jedoch das "Begrüßungs-Kit", bestehend aus 2 Mentos, pikanten Erdnüssen und stillem Mineralwasser. Nach der Abfahrt in Berlin Zoo kam dann auch die freundliche Schlafwagenbegleiterin zur Kontrolle der Fahrkarten und zur Erklärung der Fahrtabläufe im Schlafwagen. Ich bat, mir den Wecker auf 6:00 Uhr zu stellen. Nach einem kurzen Rundgang im Zug während des Halts in Wannsee begab ich mich wieder in mein Abteil und legte mich schlafen. Ich schlief bald ein; vom Halt in Potsdam bekam ich nichts mehr mit. Jedoch wurde ich durch einen unruhigen Fahrtverlauf zwei Mal kurzzeitig aus dem Schlaf gerissen, in puncto Laufruhe ist der Talgo wahrlich kein gutes Beispiel. Pünktlich um 6:00 wurde ich vom grellen Weckton aus dem Schlaf gerissen, ich duschte mich, was sehr erfrischend war und machte mich auf den Weg zum Frühstücksbuffet, welches im Restaurantwagen serviert wird. Ich machte mir ein Brötchen mit Wurst und nahm mir noch ein Buttercroissant mit. Das Getränk wurde von der Schlafwagenbegleiterin serviert, zur Auswahl standen Kaffee, Tee und Nesquik. Ich entschied mich für letzteres. München Hbf wurde mit -6 erreicht, nicht wenige fuhren jedoch wie ich bis München Ost weiter, kein Wunder, schließlich sah ich bei der Ankunft in München, dass der Autotransportwagen sehr gut beladen war. Seine gute Auslastung bei meiner Fahrt verdankt der Talgo anscheinend den Autozug-Reisenden.

Na gut, ich habe wohl den Höhepunkt der Nachtzugfahrten schon hinter mir, aber ich will es immernoch nicht glauben :(
Eine positive Rückmeldung zum Talgo habe ich in letzter Zeit absolute keine gehört und Ende Juni bin ich dran mit Talgo fahren... :/

Fazit

Als Fahrkarte diente mir die bahn.bonus-Tageskarte 1. Klasse, eine normale Fahrkarte für diese Strecke hätte in drei Abschnitte geteilt werden müssen. Insgesamt ziehe ich ein positives Fazit der Fahrt, auch wenn es öfters zu leichten Verspätungen kam, die aber keinen Anschluss gefährdet haben. Als einzig negativ bewerte ich den Talgo, von der Beschaffenheit her sind diese Wagen einfach keine 100 Euro Aufpreis mehr wert, wenn man vergleicht, was man zum selben Preis im Schlafwagen Comfortline bekommt, wird dies noch deutlicher.
Das große Plus der Reise war zweifels ohne der ICE Sprinter, ihm ist eine ausführliche Beschreibung in Teil 4 gewidmet.

Ich hoffe, dass der lange Reisebericht gefallen hat und würde mich über Rückmeldungen freuen.

Ich danke dir für den interessanten Reisebericht, war sehr gut zu lesen :)


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