Reisebericht: 28 Stunden Deutschland mit dem Zug (Teil 1+2) (Reiseberichte)

Claus_NN, Nürnberg, Mittwoch, 17.06.2009, 23:10 (vor 5399 Tagen)

Hallo,

vor kurzem habe ich den persönlichen Rekord gesprengt und die mich auf die Zugfahrt meines Lebens begeben. Natürlich möchte ich auch Euch ICE-Fans an dieser phänomenalen Rundfahrt teilhaben lassen.

Route:

Nürnberg-Hamburg Hbf-Köln Hbf-Mannheim-Berlin Hbf-München Ost-München Hbf-Nürnberg

Teil 1: Nürnberg-Hamburg Hbf, ICE 888 (Tz 152 "Hanau")

Nach dem frühen Aufstehen um 4:20 Uhr und einem kleinen Happen als Frühstück machte ich mich auf den Weg zum Nürnberger Hauptbahnhof, wo ich um 5:15 eintraf, pünktlich zur Bereitstellung meines ICE nach Hamburg. Ausgehend von einer Auslastungsprognose im Forum (an dieser Stelle nochmals "Danke" an Matze86) hatte ich nicht reserviert und ging zielstrebig auf Wagen 14 zu, der nur sehr schwach reserviert war, sodass ich problemlos einen Vis-à-Vis Tischplatz in der Einzelsitzrehe ergattern konnte. Am Nachbarbahnsteig stand IC 2028, der mir noch im weiteren Fahrtverlauf begegnen sollte. Pünktlich setzte sich der Zug in Bewegung und bei der Durchfahrt in Fürth wurden die Fahrkarten kontrolliert und nach Wünschen aus dem Speisewagen gefragt. Trotz der Tatsache, dass wir zwischen Nürnberg Hbf und Nürnberg Rothenburger Straße kurzzeitig zum Stillstand kamen, erreichten wir Würzburg Hbf mit -2 und setzten unsere Fahrt gen Norden pünktlich fort. Nach Würzburg ließ ich mir auch ein Bistrobaguette an den Platz bringen, zugegebenermaßen etwas deftig für ein Frühstück ;-). Fulda wurde pünktlich erreicht und wegen Wartezeit aufgrund der Sprinter-Überholung mit +2 verlassen, in Fulda besserte sich die Auslastung auch spürbar auf, in der 2. Klasse herrschte gute Auslastung, in der 1. Klasse geschätze 40-50%. Beim km 161 kamen wir erneut zum Stehen, der Zugchef meldete sich und meinte, die Weiterfahrt werde sich um wenige Minuten verzögern. Nachdem diese verstrichen waren, berichtete er von einem Stromausfall in Kassel-Wilhelmshöhe und versprach, uns auf dem Laufenden zu halten. Nach einer Standzeit von etwa 15 Minuten setzten wir unsere Fahrt fort und wurden für einige Minuten auf das Gegengleis umgeleitet, die Wartezeit hat sich offensichtlich durch die Nichtbefahrbarkeit des rechten Streckengleises verzögert, wir mussten während der Standzeit auch einige ICE Richtung Süden durchlassen. Kassel-Wilhelmshöhe wurde mit +17 erreicht, Göttingen mit +16, der Anschluss-ICE Richtung Berlin wurde zum Ärger einiger Mitreisender nicht mehr erreicht. Ich frage mich aber, welcher Anschluss-ICE das sein soll, schließlich fährt in dieser Taktlage doch der Sprinter, der bekanntlich nicht in Kassel und Göttingen hält.
Kurz vor Hannover wurde es etwas turbulent mit den Anschluss-Ansagen, erst wurde durchgesagt, dass der IC Richtung Osnabrück-Bad Bentheim-Schiphol nicht warte, dann wurde angekündigt, dass er unbestimmt verspätet sei und der Anschluss deshalb doch klappen würde (wenn auch mit ungewissem weiteren Verlauf der Fahrt). In Hannover, wo wir mit +13 eintrafen, sah ich am Nachbarbahnsteig ICE 843/53, der eigentlich schon auf dem Weg nach Berlin sein sollte. Ich vermute, dass zwischen Hannover und Berlin eine größere Störung vorlag, dies würde sich auch mit dem unbestimmt verspäteten IC Berlin-NL decken.
Die Weiterfahrt nach Hamburg verlief ohne größere Zwischenfälle, Hamburg-Harburg und Hamburg Hbf wurden jeweils mit +9 erreicht.

In Hamburg ging ich direkt in die Lounge und ließ mich erneut vom hervorragenden Service im 1. Klasse-Bereich verzaubern. Hamburg steht damit für mich unangefochten an der Spitze der DB Lounges.

Teil 2: Hamburg Hbf-Köln Hbf, IC 2115

Wenige Minuten vor Abfahrt begab ich mich aus der Lounge zum Bahnsteig, auf dem der IC Richtung Köln abfahren sollte. Ich hatte einen Einzelsitz im Großraumwagen (Wagen 13, ich dachte, so etwas gäbe es auch bei der Bahn nicht) reserviert, nahm Platz und freute mich auf meine erste Fahrt im Apmz. Die Sitze finde ich nicht so ganz bequem wie die des Avmz, dennoch war ich vor allem von der Sitzbreite begeistert. Der Zug wurde pünktlich abgefertigt und rollte an, bis er nach einigen Metern abrupt zum Stehen kam. Nach fünf Minuten begaben wir uns dann auf die Fahrt, der Zugchef begründete die leichte Verspätung damit, dass jemand versucht hat, auf den anfahrenden Zug aufzuspringen, sodass die Notbremse gezogen werden musste. Die Verspätung konnte trotz abschnittsweise 200 km/h bis Bremen nicht reduziert werden. Zu meiner Überraschung wurde auch im IC der APS durchgeführt, dies habe ich bisher im IC/EC noch nicht erlebt. Bis Bohmte fuhren wir auch abschnittsweise 200 km/h, auf dem "Gebirgsabschnitt" bis Osnabrück verlangsamten wir das Tempo jedoch erheblich und kamen kurzzeitig zum Stehen. Osnabrück erreichten wir mit +5, was mir eine Begegnung mit dem um 15 Minuten verspäteten IC 2028, den ich ja schon bei meiner Abfahrt in Nürnberg "traf", einbrachte. Münster wurde mit +5 erreicht und +4 verlassen, der eingleistige Abschnitt bis Lünen ohne sichtbare Probleme passiert und Dortmund mit +3 erreicht und verlassen. In Dortmund wechselte das Personal und die neuen Zubs kontrollierten im Doppelpack, ist bei den Halteabständen im Ruhrgebiet auch verständlich. Bis Köln gab es nichts, worüber weiter gesondert berichtet werden müsste, außer, dass kurz vor Erreichen des Kölner Hbfs jemand bei den Durchgangstüren zwischen den Wagen nicht der Technik vertraut hat und die Türen folglich mit großem Kraftaufwand öffnen musste. Den Ausdünstungen nach war diese Person jedoch alkoholisiert. Köln Hbf wurde mit +3 erreicht, sodass ich schnell in den Anschluss-ICE am Bahnsteig gegenüber sprang.
Die Auslastung im IC war auch in der 1. Klasse durchweg gut, die Reservierung war auf jeden Fall gut angelegtes Geld.


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