ICE 3MF Aktueller Stand (Allgemeines Forum)

sappiosa, Mittwoch, 25.06.2008, 14:06 (vor 5756 Tagen) @ Mario-ICE

Hallo Mario,

Seit wann wird denn für Störungen kalkuliert?

Kurz und schmerzlos: Schon immer!

Sonst würde ja jeder gestörte Zug ersatzlos ausfallen. Dann aber hätte die Bahn schon lange keine Kunden mehr.
Jede auch nur ansatzweise praktisch nutzbare Planung, auch auf anderen Feldern, braucht Puffer oder einen "Plan B", um gegen Störungen abgesichert zu sein. Irgend etwas geht immer schief. Fahrzeitreserven sind nichts anderes.

Schon mal Gedanken darüber gemacht, was allein ein Umbau an Geld kostet? man wird also nicht mehr umbauen, als man wirklich benötigt.

Man kann bei der Planung zum Ergebnis kommen, dass die Folgen einer Störung tatsächlich das kleinere Übel sind im Vergleich zu den Maßnahmen, die nötig wären, um der Störung vorzubeugen. Dagegen ist erst einmal nichts zu sagen.

In diesem Fall aber möchte ich auf Folgendes hinweisen: Die TGV für Deutschland fit zu machen, war doch sicher auch nicht billig. Und nun stell Dir einmal vor, die SNCF hätte genauso kalkuliert wie die DB: Dann könnten jetzt keine TGV als Ersatz für die ICE-MF einspringen. Man müsste lokbespannte Züge über die Altstrecke schicken, Verspätungen von mindestens 60 Minuten wären unvermeidbar. Und das mehrfach am Tag? Das Medienecho wäre verheerend, die Kunden weggerannt.
Mit anderen Worten: Die knappe Kalkulation der DB geht nur deshalb auf, weil andere nicht auch knapp kalkulieren. Für so etwas gibt es einen Namen: St.Florians-Prinzip.

Zum Werk Frankfurt: Hier würde ich eher sagen es fehlen/fehlten die infrastrukturellen Voraussetzungen im Werk um eine Flotte von 406 + 415 ordnungsgemäß zu warten.

Und auch das hieße wieder, dass man das Ganze zu knapp kalkuliert hat.

Irgendwo müssen die Vorurteile über Betriebswirte ja herkommen...

Schöne Grüße
Daniel (aka Sappiosa), der Schulungen im Projekt- und Risikomanagement mitgemacht hat


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