NL: Pro und Kontra zu teureren Fahrkarten in der HVZ (Allgemeines Forum)

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Mittwoch, 23.04.2014, 13:16 (vor 3650 Tagen) @ ICE11

Hallo ICE11, hallo ICE-Fans,

Wie das Algemeen Dagblad berichtet, sollen nach Plänen der NL-Regierung und der NS die Tickets für Fahrten in der Hauptverkehrszeit bis zu 10% teurer werden. Andersherum sollen die Preise für Fahrten in den "Daluren" (d. h. außerhalb der HVZ) sinken. Laut Staatssekretärin Mansveld will man damit "die Passagierströme über den Tag verteilen und die Menschen bewusster reisen lassen". Auf deutsch: Statt in der HVZ mehr Kapazitäten bereit zu stellen, macht man die Fahrten in dieser Zeit vor allem für Gelegenheitsfahrer bewusst unattraktiv....

Irgendwie verstehe ich das Verfahren nicht (und das als Niederländer).
Und ich bin da nicht der einzige...

Man möchte also dadurch, dass die HVZ-Tarife höher sind, Leute dazu bewegen, die HVZ zu vermeiden. Angeblich hat NS ein Kapazitätsproblem in der HVZ. Oder hat NS eher ein Problem, dass die Bahn in Schwachzeiten zu wenig verwendet wird?

Die beste Bahn der Welt hat keinen HVZ-Tarif. Zürich-Bern kostet immer das gleiche, egal ob Montag 7:00, Mittwoch 22:00 oder Sonntag 15:00.
Die beste Bahn der Welt braucht das auch nicht, denn die beste Bahn der Welt ist auch in NL-Schwachzeiten genauso attraktiv wie in der NL-HVZ.
Bei uns ist das Auto außerhalb der HVZ attraktiver, denn wenn es keine Staus gibt, kommt man mit dem Auto schneller, bequemer und nicht selten auch billiger voran als mit der Bahn. Und Autofahrten sind in der HVZ genauso teuer wie in Schwachzeiten.

Meiner Meinung nach sollte NS nicht den HVZ-Tarif anheben, sondern in "Access Points" investieren.
Wäre Eindhoven in der Schweiz, dann hätte die Stadt schon längst eine S-Bahn mit 3-4 Haltestellen zwischen Eindhoven und Best. Im Moment ist es nur Eindhoven Beukenlaan.
Wäre die Strecke Eindhoven-Venlo in der Schweiz, dann hätte es auch in Eindhoven 't Hofke, Gewerbegebiet Eeneind, Griendtsveen, America und Gewerbegebiet Blerick West Haltestellen gegeben. Eine RB bediente all diese und weitere Haltestellen, ein IR würde dort halten, wo heute der "IC" hält und der echte IC würde nur in Helmond halten. Alles halbstündlich.

Wenn der Weg zum Bahnhof kürzer ist, würden vermutlich auch mehr Leute damit fahren. Die Unterinntalbahn hat Haltestellen wie Volders-Baumkirchen, Fritzens-Wattens, Terfens-Vomp und Stans. Alles wirklich Kleindörfer (bis auf Wattens) aber immerhin sind die Haltestellen beliebt (sonst würde dort keine S-Bahn fahren). Man geht zu Fuß zur Haltestelle und fährt los.

(kann es sein, dass die Niederländer so autoverliebt sind, dass sie die 1-2 Kilometer zum Bahnhof nicht mehr mit Muskelkraft (Beinewagen, Fahrrad) zurücklegen möchten?)

Sonstige Ideen:

1. echte ICs, welche mit 160 km/h fahren und eine vdurch oberhalb die der Autobahnen erstellen können.
2. mehr Strecken bauen. Erstaunlich, dass es zwischen Utrecht und Breda keine Bahnstrecke gibt, dafür eine gut ausgebaute Autobahn.
3. 400 m "IC" Dosto-Züge ermöglichen (bisher nur 320 m möglich).
Bahnsteigkapazität ist in NL relativ leicht zu haben. Freie Trassen werden mit der heftigen Belegung schon schwieriger zu organisieren.
4. Lightrail/Tram-Train, vor allem in dicht besiedelten Gebieten. Wären Noordwijk und Katwijk in Belgien, hätte dorthin schon längst eine Küstentram gefahren. Solche Sachen wie Randstadrail (Den Haag/Rotterdam) werden sehr gut angenommen. Dasselbe gilt für Trambahnen wie in und rundum Innsbruck, Kassel und Karlsruhe. Lightrail ist pro Kilometer billiger zu betreiben als eine Vollbahn.


gruß,

Oscar (NL).

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Mit den neuen IC-Triebwagen wird alles besser !!

Trans-Europ-Express 2.0? Abwarten und TEE trinken!

Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.


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