Döbeln Zentrum (5 Bilder, mit Straßenbahn-Zuschlag) (Reiseberichte)

Sören Heise, Region Hannover, Mittwoch, 11.09.2013, 19:06 (vor 3870 Tagen)

Moin!

Döbeln liegt in Sachsen, mittendrin zwischen Dresden und Leipzig, zwischen Riesa und Chemnitz. Dem Eisenbahninteressierten bietet die Stadt einen Hauptbahnhof und einen Zentrumshaltepunkt. Den ersten besuchen wir später mal (dann folgt auch die Eisenbahngeschichte), den zweiten jetzt sofort.


------------


[image]

1 Am 7. September brachte mit 642 136 von Leipzig nach Döbeln Zentrum. Er fährt entgegen der Angabe auf dem Zielschild nicht nach Meißen Triebisch, sondern nach Meißen Triebischtal. Rechts im Bild die zweite Bahnsteigkante.


[image]

2 Die Fahrgastinfrastruktur.


[image]

3 Das Bahnhofsgebäude der Station, die bis vor einigen Jahren noch Döbeln Ost hieß. Die Umbennung erfolgte im August 2004.


[image]

4 Tief im Einschnitt das Gleis, ohne Anschluß und Funktion das Empfangsgebäude.


[image]

5 Eine Nahaufnahme der alten SH-Uhr.


------------


Damit verlassen wir den Haltepunkt, den vorzustellen gar nicht geplant war. Wir stiefeln in die Stadt hinunter und nutzen die Zeit, in die Geschichte der Großen Kreisstadt zu schauen.

Der Ursprung der Stadt liegt im Osten der Altstadt, auf dem Schloßberg. Eine Burg dort ist 981 erstmals urkundlich bezeugt, sie existiert heute nicht mehr. In ihrer Nachbarschauft entstand erst Anfang des 13. Jahrhunderts eine Stadt. Diese, handwerklich geprägt, erhielt 1847 Eisenbahnanschluß, in der Blütezeit gab es Strecken in sechs Richtungen. Das Hochwasser im Jahr 2002 traf die Stadt hart, insbesondere die Altstadt, die auf einer Insel in der Freiberger Mulde liegt. Auch dieses Jahr stand die sie unter Wasser. Die am Fuß des Burgbergs liegende Nikolaikirche besitzt einen Hochalter, der um 1516/17 von einem unbekannten Künstler geschaffen wurde. Heute liegt Döbeln im Landkreis Mittelsachsen und hat derzeit wenig mehr als 20.000 Einwohner.

Die Döbelner Straßenbahn verband von 1892 bis 1926 die Innenstadt mit dem weit vor der Stadt liegenden Hauptbahnhof (eine halbe Stunde Fußweg sollte man schon einplanen). Im Jahr 2002 gründete sich der Traditionsverein Döbelner Pferdebahn e. V. mit dem Ziel, in Döbeln wieder eine Pferdebahn fahren zu lassen. Das gelang im Jahr 2007, seitdem besteht an einigen Tagen im Jahr Fahrbetrieb. Daneben besteht das Deutsche Pferdebahnmuseum, das mit Modellen und Schautafeln die Geschichte der Pferdebahn nachzeichnet. Mehr Informationen auf doebelner-pferdebahn.de.

Am Besuchstag wurde Triebwagen Elko eingesetzt (Baureihe Sächsisches Schweres Warmblut, Baujahr 2004) sowie Beiwagen 1 (ex-Meißner Straßenbahn Tw 1, Lindner 1899 - nach der Einstellung des Personenverkehrs 1936 überlebte er in einem Garten. Das Fahrgestell ist ein moderner Neubau.). Die Bilder in chronologischer Reihenfolge.


------------


[image]

6 Das Rathaus.


[image]

7 Gleisende.


[image]

8 Die Nikolaikirche.


[image]

9 Sie kommt.


[image]

10 Durch diese Gasse wird sie fahren. Die Bäckerstraße führt von Obermarkt zum Niedermarkt.


[image]

11 Deshalb bin ich doch hier. ;-)


[image]

12 Ein Nachschuß an der Kreuzung Bahnhofstr./Theaterstr.


[image]

13 Das Verkehrsschild von eben. Es ist klappbar.


[image]

14 Nach der Ankunft am Depot. Der Triebwagen nebst Personal wird von einem externen Dienstleister gestellt, im Vordergrund sein Transportfahrzeug.


[image]

15 Ein Beweisbild der Mitfahrt. Es war langsam, ruckelte und quietschte in den Kurven. Manchmal roch es nach Pferd.
Die Rückfahrkarte kostet 5 Euro (Vorverkauf im Museum), eine Kombikarte mit Museumseintritt 7 Euro.


[image]

16 Ausstattungsdetail.


[image]

17 Innenansicht.


[image]

18 Der Führerstand des Beiwagens. Von hier wird der unbesetzte Triebwagen ferngesteuert.
Nach meiner Mitfahrt machte die Straßenbahn und das Personal Mittagspause. Ich besuchte zunächst das Museum und anschließend die Nikolaikirche.


[image]

19 Heutzutage steht auf den entsprechenden Tasten einfach nur STOP.


[image]

20 Der Wagen.


[image]

21 Am Pferdebahnmuseum eine Bushaltestelle.


[image]

22 Der Hochaltar der Nikolaikirche.


[image]

23 Vom Turm der Kirche ein Blick über die Stadt mit dem dominierenden Rathaus. Irgendwo ganz weit hinten rechts liegt der Hauptbahnhof.


[image]

24 Blick nach Süden mit Busbahnhof. Irgendwo dahinter liegt der Haltepunkt Döbeln Zentrum.


[image]

25 Die erste Tour nach der Mittagspause erreicht den Endpunkt. Man fährt bedarfsweise, etwa alle 20 bis 30 Minuten.


[image]

26 Wegweiser.


[image]

27 Der Stiefelbrunnen, als Erinnerung an den 1925 gefertigten 4,2 Meter hohen Riesenstiefel.


[image]

28 Versuch einer Spiegelung.


[image]

29 Am Niedermarkt, hinten das Rathaus.


[image]

30 Die letzten Meter.


[image]

31 Endstation.


[image]

32 Detailaufnahme von Triebwagen Elko.


[image]

33 Er wird rangiert.


[image]

34 Nachschuß.


[image]

35 Eine unübersichtliche Kreuzung direkt am Endpunkt, auf der anderen Seite des Plattenbaus, wird durch eine von der Straßenbahn per Funk gesteuerte Ampel gesichert.


------------


Die Döbelner Pferdebahn, eine ungewöhnliche Sehenswürdigkeit.
Abschließend geht ein Dank an die Deutsche Bahn: Die hochwasserbedingte Sperrung der Schnellfahrstrecke nach Berlin ermöglichte mir gegenüber dem Normalfahrplan eine 90 Minuten spätere Abfahrt bei gleicher Ankunft in Döbeln!

Viele Grüße,
Sören

--
[image]

Verstehen Sie Bahnhof!
Europa: Linkliste Fahrplantabellen und mehr


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum