Kurzer Reisebericht: Hamburg - Berlin (Reiseberichte)

Holger_HAM, Hamm (Westfalen), Sonntag, 08.03.2009, 19:33 (vor 5521 Tagen)

Hallo,
heute habe ich mir mal die Umleitung über Salzwedel und Stendal angeschaut. In Altona fielen mir schon auf dem Bahnsteig die beiden großen Wagen mit je vier Trolleys für den "Inklusivservice" auf. Heute fuhr ich mit einer Leistung, die von einer Doppeltraktion ICE-T gefahren wurde.

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Obwohl nur eine handvoll Fahrgäste auf dem Bahnsteig war schien es so, dass zunächst die Trolleys über eine Endtür in den Zug geschoben wurden und erst dann die restlichen Türen freigegeben wurden. Beim heutigen Regenwetter war das schon etwas ärgerlich. Aber auf der anderen Seite ist das auch verständlich, denn wenn erst die Kunden mit den Koffern durch den Gang stolpern, wird man die Wagen überhaupt nicht mehr durch den Zug bekommen.

Nach der Abfahrt in Altona zog ein Duft von angebranntem Toast durch den Wagen, das werden wohl die Snacks für die 1. Klasse gewesen sein. ;-)

Die Abfahrt und die Ansagen waren wie gewohnt, jedoch mit dem Hinweis auf die verlängerte Fahrzeit und die Umleitung über Stendal. Etwa in Höhe von Harburg wurde dann auf den "Inklusivservice" hingewiesen. Jeder Fahrgast in der zweiten Klasse erhielt das folgende Ensemble (statt Wasser hätte man auch einen kleinen Tetrapak Orangensaft bekommen können):
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Bei dem eingetüteten Etwas handelt es sich um eine Laugenstange mit Butterfüllung. Nähere Details bei Langnese Foodservice:

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Produktinformationen:

–Besonders lecker ist die Laugenstange durch die Füllung mit gesalzener Butter.
–Bestellnummer: 18163801
–2380 g / 28 Stück à ca. 85 g
–19,32€ / VE
–fertig gebacken, in Schutzfolie
–Zubereitung: Bei Raumtemperatur 60 Min. in der Schutzfolie auftauen lassen.
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Zwei Leute vom DB Service mit Bahnreinigerkluft gingen im Zug immer auf und ab. Der Sinn ihrer Gänge erschloss sich mir nicht, denn das Zugpersonal hat selbst sehr genau auf die Ordnung geachtet. Einige Zeit nach dem Verteilen ging das Verteilteam durch den Zug und sammelte leere Tetrapaks von den Plätzen ein. Zwischendurch ging das Team dann mit Malbögen und Stiften durch den Zug und am Ende der Fahrt bekam man noch zwei Pralinchen übergeben:
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Dieser Bordservice muss DB-intern eine sehr hohe Priorität haben. Es wurde nicht an Personal oder Material gespart. Auch wenn das nun nicht hochpreisige dolle Sachen sind, so habe ich doch schon oft genug als Kunde erlebt, dass im Bordbistro die halbe Karte nicht mehr verfügbar war, Kaffeemaschinen defekt waren oder zu wenig Gastropersonal im Zug war.

Zur Strecke:
Ab Uelzen ging es dann auf die Strecke nach Salzwedel. Eine einsame Gegend. Es war auffallend, dass die Strecke zwar eingleisig elektrifiziert ausgebaut ist, jedoch an vielen Stellen schon an Ausweichen bzw. ein zweites Gleis gedacht wurde. In Salzwedel begegnete uns der Gegenzug (eine weitere Zugbegegnung hatten wir kurz hinter Stendal). Interessant zu sehen ist die Unterfahrung des Elbe-Seitenkanals und in Salzwedel steht nördlich der Strecke einiges an alten Fahrzeugen im aufgelassenen Bw herum. Könnte eine Art Museum sein mit dem Charme eines Schrottplatzes.

In Kläden fiel mir auf, dass dort ein Güterbahnhof vorhanden war und nördlich der Strecke eine größere militärische (?) Anlage war. Zaun und jede Menge Beleuchtungsmasten lassen das vermuten. Das ist allerdings schon sehr verfallen. Weiß jemand, was dort war? Laut googlemaps gab es dort auch einen Gleisanschluss.
googlemaps: Kläden

Weiß jemand, was dort war?

Ich fand die Fahrt über diese Strecke auf jeden Fall mal abwechslungsreich.

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Viele Grüße aus Hamm in Westfalen,
Holger
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Der bahn.kommfort-Briefkasten. Auch vor Ihrer Haustür!
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