NRW vs. NL: DrogenExpress, ICE International (Allgemeines Forum)

heinz11, Dienstag, 24.02.2009, 16:49 (vor 5530 Tagen) @ Oscar (NL)


Ich kann die manchmal heftigen Kritiken in DSO nicht ganz verstehen. Als ICE-Fan ist man selbstverständlich sauer, wenn der heißgeliebte Zug irgendwo in der Pampa steht, weil eine RB ein Blockabstand zuvor Halt macht.
Aber:
1. von ICE-Fans alleine kann die Bahn nicht existieren
2. was soll DB ansonsten machen, wenn die Anzahl der Züge schneller wächst als das Netz? Deutschland ist ja kein Italien, wo man mit viel Geld Schienenautobahnen in den Boden knallt und mühelos Schienenverkehre voneinander trennt.

Doch, auf der KRM ist genau das passiert. Allerdings mit einem Ergebnis, das zum Himmel schreit. Baukostenüberschreitung in beträchtlichem Ausmaß, Fahrweg nur für eine TZ-Gruppe nutzbar, Güterverkehr überhaupt nicht möglich. Das bedeutet, von Mitternacht bis zum Morgen passiert auf der Strecke schlichtweg nichts.


Ich weiß nicht wie es in Deutschland vorgeht, aber in meiner Stadt dirigiert die Polizei auch nicht die Mehrheit an Enten, Käfer, Smartcars und sonstige "Schnecken auf 4 Räder" beiseite, damit ein Porsche oder Ferrari Freifahrt hat?
Nein, der Porsche- oder Ferrari-Fahrer hat sich die Situation anzupassen.

In der Stadt gibt es in der Regel auch keine Autobahnen. Auf mehrspurigen Autobahnen ist es zumindest in Deutschland so, daß es ein (theoretisches) Rechtsfahrgebot gibt, damit die Schnelleren links vorbei können. Und gelegentlich, wenn auch m.E. zu selten, bestraft die deutsche Polizei auch "Mittelspurschleicher".

Außerdem wirbt der Staat im Gegensatz zur Bahn nicht damit, daß man garantiert auf der linken Spur schneller und komfortabler voran kommt. Auch kostet der Kraftstoff, unabhängig von der gefahrenen Geschwindigkeit, für alle gleich viel. Es ist doch nicht verwunderlich, daß sich die Fahrgäste aufregen, wenn ihnen für einen happigen Mehrpreis und ständigen Versprechungen wie schnell, wie toll und komfortabel die ICE-Strecken sind, Verspätungen zugemutet werden, die oft genug durch langsamere Züge verursacht werden. Die Bahn muß ihre Versprechungen einhalten. Und so aggressiv, wie z.T. bestimmte Dinge beworben werden und bei den Vergleichsmaßstäben, die sie selbst aufbaut, muß sie sich nicht wundern, daß die Fahrgäste sich aufregen, wenn die Versprechungen nicht erfüllt werden. Nicht nur Bahnkunden ist es im ersten Moment ihres Ärges schietegal, warum etwas nicht funktioniert.

heinz


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum