Bergische ehemalige Hauptbahnhöfe, 1: Barmen (m. 36 B.) (Reiseberichte)

Sören Heise, Region Hannover, Donnerstag, 18.04.2013, 19:21 (vor 3998 Tagen)

Moin,

das Bergische bergige Land besitzt gleich zwei ehemalige Hauptbahnhöfe. Zusammen bieten sie heute drei Bahnsteige und vier Bahnsteiggleise. Beginnen wir in Barmen. Dort finden sich zwei Bahnsteige und vier Bahnsteiggleise. Für Velbert bleiben also ein Bahnsteig und, das wird im weiteren Verlauf noch eine Rolle spielen, null Bahnsteiggleise übrig.


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Barmen erhielt im Jahr 1847 Eisenbahnanschluß: Am 9. Oktober wurde die Bahnstrecke von Elberfeld nach Schwelm für den Reiseverkehr eröffnet. 1915 erfolgte der viergleisige Ausbau, 1964 die Elektrifizierung.
Das erste Empfangsgebäude lag wenige Meter weiter östlich, das heutige wurde 1913 fertiggestellt. Für etwa 30 Jahre wurde der Bahnhof als wichtigster der Großstadt Barmen als Hauptbahnhof bezeichnet, nach der Fusion mehrerer Orte im und am Wuppertal zur gleichnamigen Stadt verschwand der Titel und Barmen wurde zu einem Vorortbahnhof. Im 2. Weltkrieg erlitt der Bahnhof schwere Zerstörungen und wurde nur teilweise wieder aufgebaut, der Ostgiebel verschwand. Auf www.bahnen-wuppertal.de gibt es zahlreiche Bilder von einst, dort sieht man auch die alte Bahnsteighalle, die längst abgerissen ist. Heute wirkt der Bahnhof wie ein Vorortbahnhof mit einem etwas arg pompösen Empfangsgebäude.


Fernzüge halten in Wuppertal nur noch in Elberfeld, Barmen bleiben Züge des Nahverkehrs: Auf den Linien RE 4 Dortmund - Aachen und RE 7 Rheine - Krefeld fahren lokbespannte Doppelstockzüge. Die Eurobahn bedient den RE 13 von Hamm nach Venlo mit Flirts. Wie auch RE 4 und RE 7 liegt die S-Bahn in den Händen der DB. Es verkehrt nur die S 8 Hagen - Mönchengladbach. Wie auch die S-Bahn fährt die RB 47 (Elberfeld - Remscheid - Solingen - Ohligs) unter der Woche alle 20, sonst alle 30 Minuten. Noch fährt auf ihr die DB (mit 628ern), ab Dezember kommt Abellio mit neuen Lints zum Einsatz (wenn denn die Zulassung da ist).


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1 Die Anreise erfolgte ab Hagen im Zug nach Venlo. In bestem Blechelsenblabla wurden auch die Anschlüsse in die Gegenrichtung angezeigt.


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2 Nach dem Ausstieg ein Blick auf ET 7.09. Hinter ihm das Empfangsgebäude.


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3 Da fährt er hin. Links neben den Gleisen wohl der ehemalige Güterbahnhof, durch eine Stützmauer von den Wohnhäusern getrennt.


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4 Güterschuppen.


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5 Das Empfangsgebäude von hinten.


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6 Blick gen Oberbarmen.


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7 Gesamtansicht.


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8 S-Bahn: 422 074-5.


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9 Treppe runter.


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10 Der Personentunnel.


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11 Nebenan alte Fässer. Keine Ahnung, wofür die gut waren oder vielleicht noch sind.


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12 Südausgang.


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13 Da steht eine seltsame Säule.


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14 Bahnhofsschild.


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15 Wenn die Brücke gerade sein soll, ist der Rest der Welt schief. Also ist die Brücke schief.


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16 Der Blick geht gen Barmens Innenstadtteil. Der Kirchturm wird von einer seltsamen Konstruktion verdeckt.


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17 Ein Überblicksbild von der Brücke.


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18 Schilderwald.


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19 Die seltsame Säule von der anderen Seite. Sie entpuppte sich als ein Kriegerdenkmal, mit Sackgassenschild und Altglasabgabebehältern verunziert. Langemarck 1914. Das aber ist falsch. Die etwas verworrene Geschichte des Hindenburg-Denkmals gibt es auf www.denkmal-wuppertal.de. Hier etwa stand übrigens Barmens erstes Empfangsgebäude.


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20 Auf dem Bahnhofsplatz ein Busbahnhof.


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21 Das Empfangsgebäude in aller Pracht. Links stand ein zweiter Säulenvorbau.


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22 Der neugestaltete Bahnhofsplatz in Richtung Busbahnhof gesehen.


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23 Das Schaufenster ist anläßlich des 100. Geburtstags dekoriert. Neben alten Ansichten erhält man Einblicke in die für Veranstaltungen genutzten Räumlichkeiten.


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24 Gehen wir hinein.


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25 So pompös das Bahnhofsgebäude von außen ist, so enttäuschend ist das dem Zugreisenden dienende Innenleben. Keine riesige Halle, nur ein mickriges Ding in wüstengelb. Eine Abbildung zeigt den verspäteten Bummelzug von Gizeh über Karlsruhe Marktplatz und Roma Ostiense nach Chichén Itzá.


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26 Gelb dominiert.


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27 Eine kleine Lichtecke zwischen Empfangsgebäude und den Gleisen. Ich weiß gerade nicht, ob es einen Fachausdruck für diese Konstruktion gibt.


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28 Der Blick in die Gegenrichtung zeigt ein zugloses Wandgemälde. Zu Zeiten von Fußballeuropa- und -weltmeisterschaften sollten Orange und Schwarz vertauscht werden, das spart die Beflaggung.


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29 Ein Blick auf die Bahnhofsuhr muß sein.


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30 Barmen ist wohl der einzige deutsche Bahnhof mit angeschlossenem Opernhaus. Es waren wohl mehr Mitwirkende als Zuschauer, die von Elberfeld und weiter außerhalb kamen. Anders ist nicht zu erklären, daß der Hintereingang zum Bahnhof zeigt.

Weiter geht’s. Die nächste Sehenswürdigkeit ist ein unbenamter Pinguin. Ich weiß allerdings nicht, warum der da steht. Vielleicht (Anna log zur Soda-Brücke) ein Soda-Pinguin.


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31 Oder ist etwa der Elefant die Sehenswürdigkeit? Tuffi heißt er (beziehungsweise sie).


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32 Eine weitere Sehenswürdigkeit: Die Dinger fahren falschrum mit den Rädern oben.


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33 Noch eine. Da irgendwo wuchs der Industriellensohn Friedrich Marx auf. Ach nein, Karl Engels. Irgendwie so ungefähr jedenfalls. Der andere war bekanntlich aus Trier.


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34 Da ist er. Engels-Haus heißt er, so steht es auf den roten Flaggen. Das ist mir neu, aber vielleicht hat er wieder geheiratet.


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35 Bushaltestelle.


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36 Da simste/twitterte/... sich mir ein Stück Beiwerk ins Motiv hinein. Egal, wir fahren bis Hauptbahnhof.


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Mit Blick auf die Bilderanzahl verschieben wir den Besuch in Velbert um eine Woche. Der richtige Hauptbahnhof jetzt am Sonntag liegt in der Nähe der schweizer Grenze.

Viele Grüße,
Sören

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