HauptbahnHof (m. 35 B.), Teil I (Reiseberichte)

Sören Heise, Region Hannover, Sonntag, 27.01.2013, 09:02 (vor 4101 Tagen)

Grüß Gott,

zum dritten Mal hintereinander Franken. Hof liegt in der Nordostecke, nahe dem Dreiländereck mit Sachsen und Tschechien. Direktzüge nach Sachsen gibt es; nach Tschechien kommt man derzeit nicht umsteigefrei. Das wird sich in naher Zukunft ändern, wenn die Strecke von Selb-Plößberg nach Asch (Aš) wieder in Betrieb genommen wird.


------------


Hofs Hauptbahnhof wurde zwischen 1874 und 1880 errichtet. Er ersetzte den ersten, stadtnah gelegenen Bahnhof. Errichtet wurde er als bayrisch-sächsischer Grenzbahnhof. Ab 1901 wurde die Verbindung zwischen Bahnhof und Stadt mit einer Straßenbahnlinie hergestellt, die 1921 vorübergehend eingestellt wurde.


[image]
Basierend auf Google Earth die Lage der beiden Bahnhöfe zum Rathaus.


Am 1. November 1848 wurde die Strecke von Neuenmarkt-Wirsberg her eröffnet. Noch im selben Monat ging die sächsische Strecke bis Plauen in Betrieb, aber erst ab 1851 ging es weiter in das Königreich hinein, als der Lückenschluß bis Reichenbach fertiggestellt war (auf dieser Strecke befinden sich die Elstertal- und die Göltzschtalbrücke). Im Jahr 1865 ging die Verbindung gen Süden in Betrieb. Ab Oberkotzau führte sie über Asch und Eger nach Wiesau. 1877 kam die Strecke von Oberkotzau nach Marktredwitz hinzu, erst fünf Jahre später war mit der Eröffnung der Strecke von Marktredwitz nach Wiesau die heutige Streckenführung nach Regensburg komplett befahrbar. In zwei Etappen wurde 1887 und 1898 die Strecke nach Bad Steben eröffnet. Damit war das Eisenbahnnetz um Hof komplett.

Zu Zeiten der deutschen Teilung war Hof einer der Bundesbahnhöfe, der von Reichsbahn-Lokomotiven erreicht wurde. 1989 erreichten hier die Züge mit den Botschaftsflüchtlingen aus Prag westdeutschen Boden.

Die Strecke nach Plauen wird derzeit elektrifiziert. Perspektivisch ist einer Verlängerung des Fahrdrahtes gen Süden angedacht.


------------


Der Personenverkehr in Hof bietet ein buntes Bild, es sind vier Eisenbahnunternehmen aktiv. Fernverkehr besteht nur noch durch zweistündliche Züge zwischen Nürnberg und Dresden, die der Fernverkehr bei DB Regio bestellt hat. Die Diesel-ICEs der Baureihe 605 gaben nur ein kurzes Gastspiel, wenige Jahre später war auch die Intercity-Ära vorbei, nachdem der Interregio schon lange verschwunden ist.

Die Deutsche Bahn betreibt die stündliche Verbindung zwischen Nürnberg und Dresden. Ferner fährt sie einzelne Eilzüge nach Regensburg sowie stündlich nach Lichtenfels. Nach Regensburg fahren Triebwagen der Baureihe 610, der Rest planmäßig mit 612.

Die Vogtlandbahn erreicht Hof schon lange mit ihren Nahverkehrszügen von Plauen aus. Neu hinzugekommen sind mit dem Fahrplanwechsel einzelne Eilzüge nach Werdau. Welche ihrer drei Baureihen (642 - Desiro, 650 - Regioshuttle, 654 - Regiosprinter) wo fährt, weiß ich nicht. Unter dem Markennamen Alex betreibt die Vogtlandbahn als Nachfolger des Interregios Züge über Regensburg nach München. Nach Hof kommen Dieselloks der Baureihe 223 und diverse Personenwagen.

Dritter im Bunde ist Agilis. Die Regioshuttles mit den Vögelchen sind mit Ausnahme der sächsischen Strecke auf allen in Hof ihren Ausgang nehmenden Bahnstrecken als Nahverkehrszug zu finden.

Relativ neu in Hof ist die Erfurter Bahn. Sie betreibt die Direktverbindung über Zeulenroda nach Gera. Auch sie fährt mit Regioshuttles.


------------


[image]

1 Einst waren sie alltäglich in Hof. Dieser 628 wird sich bald auf eine lange Reise begeben. [image]
Im Hintergrund die Ausfahrt in Richtung Franken.


[image]

2 Von Süden ein Blick auf Stellwerk und Empfangsgebäude. Der Zug nach Selb fährt von einem Stumpfgleis.


[image]

3 Am Hausbahnsteig VT 302 der Erfurter Bahn.


[image]

4 Der neue Fußgängersteg über den Bahnhof. Die eigentliche Fahrleitung am linken Gleis fehlt noch.


[image]

5 Eine dreiteilige Stele erinnert an die Ereignisse im Herbst 1989 in Prag und Hof.


[image]

6 In den jubelnden Menschen spiegelt sich der heutige Alltag.


[image]

7 Am Bahnhof ein Denkmal von Peter Kalb zum selben Anlaß. Somit ist Herr K. wohl der erste Künstler, der zum zweiten Male Eingang in ein Bahnhofsportrait findet.


[image]

8 Ein Versuch, das Empfangsgebäude festzuhalten.


[image]

9 Stadtbus.


[image]

10 Über dem Haupteingang zwei Wappen.


[image]

11 Ein erster Eindruck der inneren Werte.


[image]

12 Ein zweiter.


[image]

13 Ein dritter.


[image]

14 Das große Wappen des Königsreichs Sachsen.


[image]

15 Gegenüber ein bayrisches Wappen aus der Erbauungszeit.


[image]

16 In der Nachbarschaft ein Wandbild des Frankenwaldvereins.


[image]

17 Wieder auf dem Hausbahnsteig.
Wer genau hinschaut, erkennt sie alle: Deutsche Bahn, Agilis, Alex, Vogtlandbahn und Erfurter Bahn.


[image]

18 Durch diese unscheinbare Tür betreten wir das Empfangsgebäude erneut.


[image]

19 Der große Saal beherbergt heute Imbiß und Bahnhofsbuchhandlung.
Bei Wikipedia wird er als Königssaal bezeichnet, der aber ist normalerweise nicht zugänglich.


[image]

20 Herr Schmid schaut dem Imbißpersonal über die Schulter.


[image]

21 Ein Blick gen Bahnsteig.


[image]

22 Der Regiosprinter ist als einer der ersten modernen Dieseltriebwagen war mir ein Luftkissenportrait wert.


[image]

23 223 072 wartet auf die Abfahrt nach Regensburg.


[image]

24 Ein Blick auf die Werkstatt von DB Regio südlich des Hauptbahnhofs.


[image]

25 Von der Fußgängerbrücke ein Blick gen Norden...


[image]

26 ...und gen Bahnhof. Sehr gut sind die verkürzten Bahnsteige zu sehen. Lange Schnellzüge fahren hier nicht mehr. Rechts schließt ein Containerbahnhof an.


------------


Damit endet der Rundgang über Hofs Hauptbahnhof. Wir begeben uns nun in die Stadt.
Ein Blick auf den Stadtplan vorm Bahnhof. Der Weg ist klar.


------------


[image]

27 Kein Durchgang zum Bahnübergang.


[image]

28 Der sächsische Lokschuppen.


Abkürzung genommen. Falsch abgebogen. Verlaufen.


Fortsetzung folgt.


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum