Unterm Hügel: Bayreuths Bahnhof (Reiseberichte)

Sören Heise, Region Hannover, Samstag, 19.01.2013, 20:45 (vor 4107 Tagen)

Grüß Gott,

schauerlich ward es am letzten Sonntag im Wohlfühlbahnhof Wuppertal. Einen Wohlfühlbahnhof der anderen, positiven, Sorte erleben wir heute.


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Im Jahr 1853 begann das Zeitalter der Eisenbahn mit einer Stichstrecke aus Neuenmarkt-Wirsberg. Zehn Jahre später erreichte eine Strecke aus Weiden die Stadt am Roten Main. 1877 erreichte die Strecke aus Nürnberg die Stadt. 1879 erhielt der Bahnhof ein neues Empfangsgebäude, das alte (1856 begonnen) erfuhr eine neue Nutzung. 1896 kam mit der Verbindung nach Warmensteinach eine erste Nebenbahn hinzu. Zwei weitere sollten folgen: 1904 nach Hollfeld und 1909 nach Kulmbach.

Bis 1973 sollte dieses Netz Bestand haben, dann verschwand die Strecke nach Kulmbach aus der Abfahrtstafel (zwischen Kulmbach und Thurnau bestand noch bis 1993 Reiseverkehr). 1974 endete der Reiseverkehr nach Hollfeld. Auch um die Bahnstrecke nach Warmensteinach stand es nicht gut: 1993 endete auf dem oberen Abschnitt ab Weidenberg der Verkehr, 2001 auch zwischen Bayreuth und Weidenberg. Die Infrastruktur wurde in private Hände abgegeben, von Bayreuth bis Weidenberg ist das Angebot mittlerweile besser als zuvor. Die Reaktivierung nach Warmensteinach ist immer wieder im Gespräch, den aktuellen Stand kenne ich nicht.


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Den Reiseverkehr teilen sich die Deutsche Bahn und die Hamburger Hochbahn. Letztere ist mit ihrer Tochter Agilis mit kleinen Triebwagen (Regioshuttle) unterwegs: Einmal nach Weidenberg und zurück, nach Weidenberg und zurück, nach Weidenberg und zurück, nach Weidenberg und zurück, nach Weidenberg und zurück, nach Weidenberg und so weiter bis zum Feierabend. Ferner zweistündlich über Kirchenlaibach und Marktredwitz nach Hof und stündlich quer durchs Land von Bad Rodach über Coburg, Lichtenfels, Neuenmarkt-Wirsberg und Kirchenlaibach nach Weiden.

Der Deutschen Bahn sind kaum mehr als die Eilzüge geblieben. Stündlich geht es nach Nürnberg, dies im Auftrag der Bayerischen Eisenbahngesellschaft. Dazu kommt im Auftrag der Fernverkehrssparte alle zwei Stunden der mit Fahrscheinen des Nahverkehrs benutzbare Fernzug zwischen Nürnberg und Dresden. Eingesetzt werden fast ausschließlich Dieseltriebwagen der Baureihe 612.


Klein, aber fein, so würde ich Bayreuths Hauptbahnhof beschreiben wollen. Ich besuchte ihn am 13. August 2012.


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1 Bis zum Fahrplanwechsel war die Baureihe 610 Stammgast in Bayreuth. Mit knapp über 20 Jahren ist sie mittlerweile auf dem Rückzug. Leider ist der Chronist aus dem fernen Norden versucht anzufügen.
610 002 ist kurz vor 10 aus Nürnberg eingetroffen und wird um kurz nach 10 dorthin zurückkehren.


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2 Unser zweiter Blick geht in die andere Richtung. Hinterm dritten Bahnsteig sehen wir die DB-Tankstelle und das Gegenlicht.


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3 Festspiel- und Universitätsstadt. Im Hintergrund das schöne Hauptpostamt.


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4 Acht rote Signale und der Anlaß für Festpiel-.


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5 Vom Nordende ein Blick über den Bahnhof.


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6 Ganz beendet war die Modernisierung noch nicht, am letzten Bahnsteig wurde gearbeitet. Auf Gleis 5 der nach Weidenberg pendelnde Triebwagen.


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7 610 002 kurz vor der Abfahrt nach Nürnberg.


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8 Am Südende des Bahnsteiges das Fahrdienstleiterstellwerk.


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9 Auch von Süden ein Blick über den Bahnhof.


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10 Das kantige Gesicht des 610.


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11 Es ist Zeit, die Treppe zu nutzen.


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12 Blick zurück.


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13 Der Tunnel. Wir verlassen ihn zunächst an der falschen Seite.


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14 Mit dem Kennzeichen BT-HQ 666 sehen wir dort diese seltsame Kreation von Dennis.


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15 In die Gegenrichtung war DB Frankenbus auf Linie 329 mit einem vertrauteren Fahrzeug unterwegs.


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16 Vorbei an der Bushaltestelle und einem Dienstgebäude geht der Blick zum Ostausgang. Im Hintergrund das Empfangsgebäude.


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17 Der Osteingang. Das hier war die schmuddeligste Ecke des gesamten Bahnhofs.


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18 Die Straßenseite. Die Enge des Platzes und das Gegenlicht zwangen mich aller Weitwinkeligkeit zum Trotz zu einer seitlichen Position.


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19 Den Zebrastreifen zu überqueren wagte ich nicht, sonst wäre vielleicht auch ich als Fassadenkletterer geendet.


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20 Auf dem Bahnhofsplatz der Regionalbusbahnhof.


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21 Der Fernbusbahnhof befindet sich ebenfalls dort.


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22 Zwei Pläne zur Orientierung. Nützt nichts, wenn man sich die Straßennamen nicht merkt.


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23 Gedenktafel am Empfangsgebäude.


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24 Innen im Empfangsgebäude.


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25 Unter der direkt neben der Eingangstür angesiedelten Anzeigetafel der Nicht-mehr-Servicepoint.
Beachte um 10:29 Uhr den IRE, ohne Halt bis Nürnberg. Fernverkehr.


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26 Ein Blick ins Reisezentrum. Die Paradezüge der frühen 90er empfangen den Kunden.


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27 Ein Blick den Hausbahnsteig entlang.


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28 Stilleben mit Wartenden.


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29 Plüschtierautomat.


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30 Nebenan war die Frage, ob Miezwohnung oder einigeln.


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31 Die Fast-Essen-Filiale wirbt mit Schienenfahrzeugen. Keines von ihnen wird Bayreuth je mit eigener Kraft erreichen können.

Unser Aufenthalt in Bayreuth neigt sich dem Ende entgegen, weshalb wir den hinteren Bahnsteig aufsuchen.


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32 Auf Gleis 4 steht 650 734 von Agilis.


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33 In der Abstellung stehen ein weiterer 650 und zwei 612er.


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34 Am Südende des letzten Bahnsteiges wurde noch gebaut. Mittlerweile könnte der Aufzug fertig sein.


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35 Mit der kleinen Spiegelung verabschieden wir uns. Auf der anderen Bahnsteigseite kommt gleich ein dem Spiegel baugleiches Fahrzeug, daß uns in den nächsten bedeutenden Eisenbahnknoten bringt.


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In Neuenmarkt-Wirsberg sind wir am kommenden Freitag zu Gast, die folgenden Wochen werden dann ganz im Zeichen des Doppelten stehen.


Viele Grüße, Sören

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