Exzellentes Reisen im ICE (Allgemeines Forum)

Sese, Samstag, 10.01.2009, 21:55 (vor 5577 Tagen) @ Holger_HAM
bearbeitet von Sese, Samstag, 10.01.2009, 22:00

Gefragt habe ich sie zuvor, ob wirklich nur noch zwei WCs im kompletten 411er einsatzfähig sind. Eine Spitzenleistung! Ich, und viele anderen Fahrgäste wahrscheinlich auch, waren froh diesen Schrottzug in Berlin verlassen zu dürfen.

Und ich stand dann nichtsahnend um 16:50 in Berlin Hbf an Gleis 1, wartete auf den ICE 1515 und was fuhr da ein: Die Schrottgurke (Tz 1105), die Holger und mich bereits als ICE 108 gebracht hatte.
Gereinigt war der Zug natürlich nicht wirklich, dafür lagen aber auch keine Reisepläne aus das FIS ging nur halb. Bei Abfahrt in Berlin war nur noch eine Toilette im ganzen Zug einsatzbereit, was sich aber bald änderte. Etwa 20 Minuten nach der Abfahrt verkündete der Zugchef in einer wirklich guten (echt jetzt!) Durchsage, dass nun alle WCs wegen Wassermangel außer Betrieb seien. Wohlgemerkt: um 15:30 war der Zug in Berlin, um 16:58 fuhr er wieder ab. In dieser Zeit hat man es nicht geschafft, wenigstens ein paar Wasserbehälter zu füllen oder einen anderen Zug zu organisieren. Auch auffallend, aber fast schon nebensächlich war unsere Vmax von 180 km/h, was nach Laufunruhe klingt aber bei dem Zug auch nichts mehr macht...

Der Zugchef sagte dann durch, dass die zentrale Transportleitung zugesichert habe, in Leipzig einige Wasserbehälter füllen zu lassen. Kurz darauf verkündete er dann hörbar niedergeschlagen, dass in Leipzig kein Wasser komme, denn die Hydranten seinen zugefroren.
Wer jetzt denkt, das kann es aber nicht gewesen sein: JA, denn was wäre die TP, wenn sie nicht noch einen Geniestreich auf Lager gehabt hätte? So wurde entschieden, den ICE 1515 eine ganze Stunde in Leipzig stehen zu lassen und auf den ICE einen Takt später zu warten. Dieser Zug werde dann aufgekuppelt, die Fahrgäste des ICE 1515 in diesen Zug verlegt und der ursprüngliche Tz 1105 des ICE 1515 werde leer und verschlossen mitgeführt. Die Stimmungsverläufe im Wagen ließen sich in guter Näherung in einem Zeit-Stimmungs-Diagramm durch eine Hyperbel beschreiben.

Zum Glück konnte ich in Leipzig den Kübel verlassen, um 18:51 hätte mein IC nach Dresden kommen sollen (hätte). Einige Fahrgäste des ICE 1515 nutzten die einstündige Pause und besorgten sich Pizza oder gingen in den Buchladen. Ich ging in die Lounge, wo schon die nächste Überraschung auf mich wartete, der IC nach Dresden hatte +30. Und, JA, es wurde natürlich noch mehr, mit einer veritablen Verspätung von +48 kam das Teil an und konnte bis Dresden nochmal 3 Minuten draufpacken.
In Dresden Hbf stieg ich dann endlich in ein zuverlässiges Fahrzeug eines guten Verkehrsunternehmens ein: Eine Straßenbahn der DVB.

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Grüße,
Sese


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