Ein paar Anmerkungen dazu (Allgemeines Forum)

101-Fan, Köln, Montag, 29.12.2008, 16:28 (vor 5568 Tagen) @ Gambrinus


Richtig ! In diesem Bereich hängt sehr viel an den eingesetzten Mitarbeitern. Mein Eindruck bisher ist, dass früher bei Mitropa/DSG mehr Wert auf den gastronomischen Aspekt gelegt wurde. Heute, so scheint mir, will man mit Gastronomie im Zug das Produkt Bahn vermarkten. Früher war die Mitropa der teilweise schon gelungene Versuch, im Zug das Angebot eines traditionellen deutschen Restaurants vorzuhalten. Heute versucht man eher in die Richtung Fast-Food zu gehen, obgleich man auch noch traditionelle Gerichte anbietet, also eine sowohl als auch Gastronomie.

Es ist richtig, dass es früher anderes Essen gab als heute. Ich habe mal eine Reportage im Fersehen gesehen, da erklärte ein älterer Mitarbeiter, dass man früher Schnitzel frisch geschnitten habe und überhaupt alles frisch gekocht wurde im Speisewagen.
Man darf aber eins nicht vergessen, die Züge sind heute auf vielen Strecken schneller. Früher fuhr man von Köln nach Frankfurt über 2 Stunden. Und heute? Etwas über eine Stunde. Man hatte früher mehr Zeit zum Essen. Heute muss es schnell gehen, weil auch die Züge schnell sind und die Leute auch schnell bedient werden wollen. Die Leute haben ja auch keine Zeit. Selbst Fahrgäste, die eine lange Tour fahren, wollen so schnell wie möglich ihr Essen. Früher konnte man noch frisch kochen, das wäre heute überhaupt nicht mehr möglich. Und wenn ich mir im Bordbistro mal ansehe, wie viele Leute sich eine Pizza bestellen oder sogar dannach gefragt wird, ob es denn keine Pommes gibt, denke ich, kann das Angebot gar nicht so falsch sein.

Rein von den Waggons her, haben mir die alten Speisewagen, die schon im TEE mitgefahren sind, besser gefallen, als die heutigen.


Naja, früher war es extremer. Da gab es auch 16-Stunden-Schichten und wenn die Kollegen Pech hatten, musste da auch mal 8 Stunden am Stück durchgearbeitet werden. Sicher konnte ein Kollege mal zwischendurch Luft holen, wenn weniger los war, dann hat aber der andere für ihn mitgearbeitet. Außerdem scheinen mir diese Zeiten längst passé. In der Regel sind die Restaurants mäßig bis durchschnittlich belegt und die Mitarbeiter haben in der Regel genug Zeit auf dem Zug Pause zu machen, wenn nichts los ist, so dass es eigentlich zu keinen langen Wartezeiten bei Fahrgästen kommen müsste. Schließlich ist das nunmal Gastronomie. In einem guten Restaurant muss auch kein Gast warten, weil das Personal grade mal ein Päuschen machen muss.

Ich denke, man kann stationäre und mobile Gastronomie nicht vergleichen. Ein normales Restaurant macht vielleicht von 11.30Uhr bis 15.00Uhr und dann nochmal von 18.00Uhr bis 22.00Uhr auf. Dazwischen hat das Personal genug Zeit um etwas zu essen.
Beim Zug ist das anders. Der Zug startet morgens und ist vielleicht erst abends am Ziel. Wenn der Zug nun eine Tour fährt, bei der die Gastronomie besonders gefragt ist, so hat dieser tatsächlich keine Pause. Von daher habe ich schon Verständnis, wenn der oder die Mitarbeiter/in sich auch mal hinsetzt um etwas zu essen. Optimal ist dies jedoch nicht, da dann Fahrgäste warten müssen und evtl. verärgert werden.

--
Es grüsst aus Köln
Markus


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