Nach München umsteigen - Weimars Bahnhof (34 Bilder) (Reiseberichte)

Sören Heise, Region Hannover, Mittwoch, 23.05.2012, 17:42 (vor 4350 Tagen)

Moin!

Weimar in Thüringen, bekannt durch die Weimarer Klassik, das Bauhaus, die Weimarer Republik, das KZ Buchenwald. 1999 Kulturhauptstadt Europas.

Eisenbahnmäßig zeichnet sich Weimar vor allem dadurch aus, daß die Stadt den nördlichsten Bahnhof hat, in dem man in den Regionalzug nach München umsteigen kann. Die Weimar-Berka-Blankenhainer Eisenbahn, die kurz vor ihrem Endpunkt Kranichfeld das kleine Dorf München passiert, wurde 1887 als Privatbahn eröffnet.
Seinen ersten Eisenbahnanschluß erhielt Weimar 1846 von Halle aus, 1847 wurde die Fortsetzung nach Erfurt eröffnet. 1876 wurde Weimar ein Abzweigbahnhof, als die über Jena nach Gera führende Strecke dem Betrieb übergeben wurde.

Daneben bestand zwischen 1887 und 1946 eine schmalspurige Privatbahn in die Gegend nördlich der Stadt, die Weimar-Rastenberger Eisenbahn-Gesellschaft, wie auch die Strecke nach Kranichfeld einst ein Teil der Firma Bachstein.
Die 1943 erbaute Anschlußbahn zum KZ Buchenwald sah auf einem Teilstück zwischen 1947 und 1953 öffentliche Personenzüge.


Fernverkehr besteht nur noch auf der von Osten nach Westen führenden Hauptstrecke, zum Kummer der Lokalpatrioten halten zahlreiche Züge allerdings nicht. Eingesetzt werden die Baureihen 411 und 415 (das wöchentliche Zugpaar mit ICE 1 ist der Erwähnung nicht wert), im IC-Verkehr kommen die üblichen Wendezüge zum Einsatz.

Im Regionalverkehr kommen auf der Verbindung Halle - Eisenach mit der Baureihe 182 bespannte Wendezüge mit y-Wagen zum Einsatz. Zwischen Erfurt und Gera verkehren Regionalexpreß-Züge mit der Baureihe 612 sowie Regionalbahnen mit der Baureihe 642. Letztgenannte kommt neben der Baureihe 641 auch nach Kranichfeld zum Einsatz. In Kürze übernimmt die Erfurter Bahn diese Strecke und die Regionalbahnen nach Gera, sie setzt Regioshuttles ein. Vorübergehend werden wegen Lieferverzögerungen noch die bisherigen Züge zu sehen sein.

In der Verzweigung der Strecken nach Halle und Jena befindet sich das Bahnbetriebswerk, in dem der Thüringer Eisenbahnverein ein sehenswertes Eisenbahnmuseum betreibt. Schwerpunktmäßig sind mehr oder minder alte Elektrolokomotiven zu sehen. Im Vorfeld eines Besuches dort entstanden am 19. Mai diesen Jahres die Bilder des Weimarer Bahnhofs.


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1 Bewährte Technik (Signal 668) gibt nicht ganz so bewährter Technik (612 148 und einem anderen) den Weg frei. Der 612 spielt nicht Dampflok, echte Dampfloks waren zugange.
Für drei Bilder verlassen wir den Bahnhof.


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2 Das Eisenbahnfest am Wochenende nach Christi Himmelfahrt stand unter dem Motto 30 Jahre DR-Baureihe 212/243. Hier sechs Vertreter der heutigen Baureihe 143: 243 005 (ganz neu auf alt getrimmt), "243 001" (143 117 in der Farbgebung des Prototyps), 143 002 (die erste Serienlok), 143 858, 143 257 (MEG 604), 143 143 (RBH 143).

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3 Auf dem Museumsgelände ein Prellbock der etwas größeren Sorte.


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4 Zwischen dem Museum und dem Bahnhof pendelten unterschiedliche Fahrzeuge. Zwei Touren wurden zum Berkaer Bahnhof verlängert. In diesem Bahnhof, wo die Züge der Strecke Weimar - Kranichfeld ihre Richtung ändern, sehen wir rechts 642 022 als Regionalbahn nach Kranichfeld und links den Pendelzug mit 52 8154 und (nicht sichtbar) V 204 der Leuna-Werke.

Wir kehren zurück zum Bahnhof.


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5 Der Bahnhof liegt ein wenig nördlich der Innenstadt.


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6 Die Carl-August-Allee führt ins Zentrum.


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7 Auf dem Bahnhofsplatz und in der Umgebung halten diverse Buslinien, hier zwei Stadtbusse.


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8 Die Spielhölle residiert in einem Nebengebäude, das wohl mal als Fürstenbahnhof diente. Links das Empfangsgebäude, dazwischen (über dem dunklen Auto) der Osttunnel.


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9 Eine Gedenktafel erinnert an die Rolle des Bahnhofes im Dritten Reich.


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10 Der Eingang zum Osttunnel, links ein Nebeneingang zum Hauptgebäude. Oben sehen wir einen Aufzugsturm, den wir uns kurz näher anschauen.


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11 Richtige Architektur verglichen mit den heutigen Glaskonstruktionen.


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12 Befahren des anschließenden Bahnsteigbereichs verboten.


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13 Der Osttunnel von innen. Wir schauen uns nun ein wenig auf den Bahnsteigen um.


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14 Treppenabgang zum Osttunnel.


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15 Blick von Osten gen Empfangsgebäude. Der einzige Fotograf war ich nicht, aber wohl der einzige, der sein Hauptaugenmerk auf den Bahnhof richtete. [image]


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16 Gleis 4 hat an beiden Seiten einen Bahnsteig.


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17 Ein Blick über den Bahnsteig auf die große Halle des Empfangsgebäudes.


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18 Auf Gleis 2 kommt die Regionalbahn von Eisenach nach Halle an.


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19 Über den schönen Treppengittern die nahezu unvermeidliche BinnenMajuskel: KulturBahnhof.


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20 Ein unbekannter ICE passiert den Masten- und Schilderwald.


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21 Eine Umdrehung - und wir sehen die Bahnsteige gen Osten.


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22 Das Stellwerk.


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23 Abstellgleis und Tankstelle. Einstmals fuhren dort die Züge nach Bad Berka ab.


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24 Mit Eisenbahnfotos habe ich irgendwie kein Glück: Gleich zwei Bahnsteigsäulen und ein Reklameplakat verdeckten diese unbekannte Gravita. Ich geb's auf.


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25 Daher: Treppe runter.
Achtung, rutschende Fahrgäste von links!


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26 Blick zurück.


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27 Blick in den Personentunnel. Fußboden, Decke und Beschilderung sind modernisiert, der Rest ist alt.


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28 Blick in den Personentunnel. Warum kann man Jena West nicht ausschreiben?


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29 Blick in die Halle des Empfangsgebäudes.


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30 Keine natürliche Begrünung, aber immerhin echt. Der Servicepoint heißt nicht mehr so, ist aber trotzdem schwer zu finden. Die Lokalpresse schreiben derzeit Visionen, keinen Klartext. Das ist manchmal auch besser so.


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31 Blick zurück. Schweiß fließt vor dem wunderschönen leuchtstoffberöhrten Kronleuchter.


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32 Der ganze Sims war mit Blumen verziert. Der Wegweiser zum Bus kann fehlweisend sein. Das aber dürfte Kunstblumen noch egaler sein als echten.


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33 Der Windfang eines anderen Einganges.


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34 Dieser andere Eingang von außen. Mit diesem Bild, das besser am Anfang gestanden hätte, schließe ich für heute ganz kurz vor den magischen 10.000 Zeichen.


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Bisher erschienene Bahnhofsportraits sind in meinem Beitragsverzeichnis verlinkt. Es ist über den Link in meiner Signatur zu erreichen. Wo wir das nächste Mal zu Gast sind, erfahrt ihr beim nächsten Mal. [image]


Viele Grüße, Sören

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